Trompetervögel Steckbrief – Aussehen, Lebensweise

Nur in den Regenwäldern des tropischen Südamerikas leben die 3 Arten der englisch „Trompeters“, französisch „Agamis“ oder indianisch „Jacamins“ genannten Vögel.

Aussehen

Trompetervögel erinnern mit ihren langen Hälsen und Beinen sowie der gedrungenen Gestalt mit zurückgebildeten Schwanzfedern und ihrem weichen, lockeren Gefieder etwas an Strauße. Sie sind mit jenen aber nicht näher verwandt, sondern werden von den Zoologen aufgrund anatomischer Merkmale in eine eigene Familie der Kranichvögel gestellt.
Sowohl in ihrem Aussehen als auch in ihren Lebensgewohnheiten sind die einzelnen Arten der Trompetervögel einander sehr ähnlich. Beide Geschlechter sehen gleich aus. Sie erreichen etwa 50 cm Scheitelhöhe, 1 kg Gewicht und werden 50 bis 55 cm lang. Das Gefieder ist überwiegend schwarz bis dunkelbraun, die Federn der Kopf- und Halsregion sind plüschartig weich und die verlängerten Konturfedern der mittleren Rückenregion haben sehr zerschlissene Fahnen. Der Schnabel ist gelblich bis olivgrün gefärbt. Die 3 Arten unterscheiden sich äußerlich im wesentlichen durch die Färbung ihrer Handschwingen und Schulterfedern.
So heben sich beim Weißflügel-Trompetervogel aus den Wäldern von Westbrasilien bis Nordostbolivien die Deckfedern des Flügelansatzes weiß vom dunklen Restgefieder ab, während sie beim Grünflügel-Trompetervogel grün abgesetzt sind. Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich über Ostbrasilien. Der „Common Trumpeter“ oder Graurücken-Trompetervogel bewohnt die dichten Wälder von Südkolumbien und vom Orinoco bis zum Amazonas.

Lebensweise

Trompetervögel bewegen sich vorzugsweise auf dem Boden fort und flüchten anfangs auch zu Fuß. Im Notfall vermögen sie auch zu schwimmen. Nur bei starker Bedrohung fliegen sie auf und flüchten ins Geäst. Die Nacht allerdings verbringen sie regelmäßig oben in den Baumkronen.
Hier legen sie auch ihre Nester an. Soweit bekannt ist, wählen Trompetervögel Baumhöhlen oder die geschützten Kronen von Palmen als Neststandorte aus. Über die Brutbiologie ist praktisch noch nichts bekannt, obwohl sich Trompetervögel recht leicht in Gefangenschaft halten lassen. Auch in ihrer Heimat werden sie gerne gezähmt oder ihre ausgenommenen Eier von Glucken erbrütet. Die erwachsenen Vögel laufen mancherorts noch frei in den Dörfern umher und sollen angeblich Gärten und Felder von Schlangen freihalten. Trompetervögel nehmen sehr verschiedenartige Nahrung zu sich. Neben Insekten, Lurchen, Kriechtieren und vielerlei anderen kleinen Tieren sammeln sie auch Früchte und Sämereien auf.

Die Trompetervögel ziehen gesellig in Trupps durch den Urwald, wobei sie eine ganze Reihe von Ruftypen äußern. Bei der Balz aber lassen sie weithin schallende, tiefe grunzende Laute hören, die dem Klang einer Trompete allerdings recht unähnlich sind. Auch vollführen Trompetervögel, ähnlich wie Kraniche, bei der Balz eigentümliche Tänze, wobei sie ihr Gefieder sträuben, die Flügel abspreizen und umherspringen.

Scroll to Top