Trichterspinnen Steckbrief – Aussehen, Lebensweise, Fortpflanzung

Aussehen

Die Trichterspinnen sind unscheinbar grau oder bräunlich gefärbt mit dunkler Querzeichnung auf dem Hinterkörper. Kennzeichend für die Familie ist eine regelmäßige Reihe von Becherhaaren, die zum Körper hin an Länge abnehmen, auf dem Endglied des ersten Beinpaares. Auffällig sind die Netzbauten der Trichterspinnen. Eine eben ausgespannte Netzfläche geht trichterförmig über in eine hinten offene Wohnröhre.

Lebensweise

Die Netze der häufigen, 1,5 cm großen Agelena labyrinthica sind zwischen Gras und niedrigen Sträuchern ausgespannt. An sonnigen Hügeln sind sie meist so angelegt, dass die Röhre zum Erdboden weist, während die waagerechte Netzdecke mit dem abfallenden Hang einen spitzen Winkel bildet. Gerät ein Insekt auf die Netzdecke, stürzt die Spinne von ihrer Warte herbei, um es durch Bisse zu betäuben oder zu töten. Sie orientiert sich dabei an den von der Beute ausgehenden Schwingungen. Dann wird das Insekt in den Unterstand geschleppt. Den Weg zurück zur Röhre findet die Spinne entlang besonders straff gespannten Spinnfäden, die in die Röhre führen. Die abgestufte Reihe von Becherhaaren läßt vermuten, dass die Trichterspinnen auch Luftschwingungen unterschiedlicher Frequenzen wahrnimmt.
Für die Orientierung im Netz haben die Augen ebenfalls eine große Bedeutung. Die Spinne richtet sich nach hellen oder dunklen, auffälligen Objekten in der Umgebung. Außerdem wird mit den vorderen Mittelaugen die Schwingungsebene des polarisierten Tageslichtes wahrgenommen und zur Richtungweisung ausgenutzt.

Fortpflanzung

Zur Begattung muss das Männchen das Netz des Weibchens mit den Kieferfühlern beklopfen, um sich als Geschlechtspartner kenntlich zu machen. Das Weibchen hält still und lässt sich vom Männchen an einen geeigneten Ort bringen. Meist findet die Begattung im Röhreneingang statt.
Im August spinnt das Weibchen in der Nähe des Fangnetzes ein verschlungenes Gespinst zur Aufnahme des Eipaketes. In diesem Gespinst bleibt sie auch selbst bis zu ihrem Tode.
Zu den Trichterspinnen gehören auch die Winkelspinnen, denen wir häufig in Häusern begegnen.

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