Wolfsspinnen Steckbrief – Lebensweise, Fortpflanzung

Die Wolfsspinnen, deren acht Augen in drei Reihen angeordnet sind, spinnen keine Netze zum Beutefang. Sie streifen umher und leben als Jagdspinnen. Vertreter der artenreichen Gattung Lycosa findet man fast überall auf Waldboden wie am Meeresstrand.

Lebensweise

Hier zieht sich Lycosa vor der Flut zurück und dringt mit der Ebbe wieder weiter auf den Strand vor. Aber es gibt auch Spezialisten wie Lycosa purbeckensis, eine Bewohnerin der Salzmarschen oder die moorbewohnende Lycosa rubrofasciata. Wenn ihr Wohngebiet überflutet wird, kriechen sie schließlich an Pflanzenstengeln unter Wasser, wobei sie in ihrem dichten Haarpelz eine Luftblase mitnehmen.
Die Orientierungsleistungen der Wolfsspinnen sind beachtlich. Arctosa kann auf der Wasseroberfläche von Seen und Tümpeln umherlaufen, findet aber immer wieder den direkten Weg zum Ufer. Sie orientiert sich nach dem Sonnenstand und nach der Schwingungsebene des polarisierten Himmelslichtes. Dafür sind die vorderen und hinteren Mittelaugen zuständig.
Einige Gattungen der Wolfsspinnen beziehen kurze Erdröhren, die sie innen ausspinnen. Arctosa gräbt Röhren bis zu 10 cm Länge. Den Eingang kann sie mit einem gesponnenen Vorhang von der Seite her verschließen. Noch größere Höhlen bauen sich die tropischen und subtropischen Taranteln.

Fortpflanzung

Im Mai häuten sich die jungen Wolfsspinnen zu Erwachsenen. Die Männchen tragen oft schwarze Pedipalpen. Hoch aufgerichtet signalisieren sie mit ihnen, seltener auch mit dem ersten Beinpaar, einem Weibchen die Paarungsbereitschaft. Dann kriecht das Männchen von vorn über das Weibchen und führt von der Seite her das Palpenorgan in die weibliche Geschlechtsöffnung ein.
Da die Mehrzahl der Wolfsspinnen ohne einen festen Wohnort lebt, müssen die Weibchen auch die Eipakete mit sich herumtragen. Im Juni sieht man sie umherlaufen, den Eikokon an den Spinnwarzen angeheftet. Im Juli schlüpfen die Jungen aus und erklettern die Mutter. Der ganze Hinterkörper ist dann mit ihrem Gewimmel bedeckt. Inzwischen sind die Männchen, die nicht von den Weibchen gefressen wurden, bereits abgestorben.

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