Milben Steckbrief – Merkmale, Lebensweise, Nahrung, Fortpflanzung & Entwicklung

Die Milben sind eine außerordentlich vielgestaltige und interessante Gruppe der Spinnentiere.

Merkmale

In ihrer Körpergliederung weichen die Milben von den übrigen Spinnentieren stark ab. Es ist ein Kopfteil, das Gnathosoma, mit den 2-3 gliedrigen, scherentragenden Kieferklauen und den Kieferfühlern abgesetzt.

Ein Teil des Vorderkörpers mit dem ersten und dem zweiten Beinpaar bildet einen weiteren Körperabschnitt, das Propodosma, während der hintere Teil des Vorderkörpers mit dem stark verkürztem Hinterkörper zum Hysterosoma verschmolzen ist.

Ein Herz fehlt meist bei diesen recht kleinen Formen, aber wenigstens bei den größeren Arten sind Atemorgane entwickelt in Form röhrenförmiger Einstülpungen der Körperdecke. Ihre Ausmündungen liegen bei einzelnen Unterordnungen der Milben in verschiedenen Körperregionen.

Die Cuticula der Körperdecke kann recht unterschiedlich entwickelt sein, bei den Gallmilben, Krätz- und Käsemilben ist die recht dünn, bei den Hornmilben dagegen panzerartig verdickt. Die Färbung ist meist durch das Chitin der Cuticula bedingt, allerdings gibt es auch kräftig rot pikmentierte Arten unter den prostigmaten Milben und rot, blau, grün oder gelb gezeichnete Wassermilben. Die leuchtenden Farben vieler tropischer Zecken beruhen dagegen auf lichtbrechenden Strukturfarben.

Fortpflanzung und Entwicklung

Bei der Begattung werden die Weibchen von ihrem Partner auf unterschiedlichste Weise festgehalten. Oft sind bei den männlichen Tieren für eine Umklammerung besonders geformte Beinpaare vorhanden. Die Männchen mancher Vorratsmilben tragen ein Paar große Saugnäpfe am Hinterende, mit denen sie sich am Rücken des Weibchen festheften. Einige Wassermilben verwenden Klebsekrete und kitten die Weibchen für die Dauer der Begattung an sich.

Das aus dem Ei schlüpfende Larvenstadium besitzt nur drei Beinpaare. Das ist für ein Spinnentier ungewöhnlich. Das vierte Beinpaar erscheint erst bei späteren Häutungen.

Lebensweise

Bei ihrer sehr geringen Körpergröße sind die Milben als „Staub des Tierreichs“ praktisch überall gegenwärtig. Fast jeder Mensch trägt Haarbalgmilben mit sich herum, Krätzmilben befallen Menschen und Haustiere.

Bei einem Waldspaziergang bringen wir leicht einen Holzbock mit nach Hause, der bei uns Blut saugt wie andere Vertreter der Zecken. Nahrungsmittel werden von den Vorratsmilben heimgesucht. Die Spinnenmilben und die Gallmilben haben sich auf Pflanzen spezialisiert. Eine Reihe von Milbenfamilien sind sogar zum Leben im Süßwasser übergegangen, die Wassermilben. Andere besiedeln das Meer und leben dort zwischen den Algen.

Nahrung

Von den freilebenden Bodenbewohnern ernähren sich die zahlreichen Arten der Hornmilben von abgestorbener, pflanzlicher Substanz, von Blättern, Holz aber auch Algen und von Pilzen.

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