Wendehals Steckbrief – Verbreitung, Brut, der Name

Die beiden Arten der Wendehälse haben im Gegensatz zu den eigentlichen Spechten keine zu Stützorganen umgebildeten Schwänze und auch keine Meißelschnäbel, verfügen aber wie jene über eine lange, als Leimrute wirkende Zunge, die sie lang hervorstrecken können und so Ameisen, deren Larven und andere Insekten erbeuten. In ihrer Lebensweise gleichen Wendehälse weitgehend den Echten Spechten. Sie leben ungesellig in offenen, baumbestandenen Regionen und brüten ebenfalls in Baumhöhlen, die sie jedoch nicht selbst aushacken. Nur in baumlosen Gegenden nehmen Wendehälse auch mit Erdlöchern als Brutplätzen vorlieb.
Ihre Nahrung lecken sie von der Baumrinde ab oder holen sie aus unterirdischen Ameisenhaufen hervor. Ihr braun, grau, schwarz und weiß gemustertes Gefieder bietet den 16,5 cm langen Wendehälsen eine hervorragende Tarnung. Gegenüber der Baumrinde und im Astwerk, wo sie immer quer zum Zweig sitzen (niemals längs dazu wie echte Spechte) sind sie kaum zu erkennen.

Verbreitung

Das Brutgebiet des Wendehalses erstreckt sich über ganz Europa mit Ausnahme des Südteils der Iberischen Halbinsel, des nördlichen Großbritanniens, sowie des nördlichen Skandinaviens, über Teile Nordafrikas und über weite Bereiche Asiens etwa zwischen dem 50. und 63. nördlichen Breitengrad.
Zum Winter hin ziehen die eurasischen Wendehälse südwärts bis ins tropische Afrika bzw. nach Südasien.
Im südlichen Afrika (Gabun, südliches Kongogebiet, Kenia) lebt der etwas größere und dunkler gefärbte „Red breasted Wryneck“ oder Braunkehl-Wendehals. Er ist ein Bewohner der offenen Graslandschaften und Akaziensteppen, wo man ihn häufiger an abgestorbenen Bäumen findet. Wie auch die eurasische Art kommt der afrikanische Wendehals nirgends häufiger vor, sonder zieht einzeln oder in Paaren umher.

Brut

Auch in ihrer Brutbiologie unterscheiden sich die beiden Wendehalsarten nur geringfügig. Der eurasische Wendehals brütet in lichten Waldgebieten, Parks und Gärten, wo er unausgepolsterte Baumlöcher bezieht. Die Brutperiode beginnt im März. Gewöhnlich ziehen Wendehälse eine, seltener aber auch zwei Jahresbruten hoch.
Das Gelege besteht aus 7 bis 10 weißen Eiern und wird vom letzten Ei an überwiegend vom Weibchen 12 bis 14 Tage lang erbrütet.

Der Name

Ihren Namen haben Wendehälse wegen der für sie typischen Pendelbewegungen des sehr beweglichen Halses und Kopfes erhalten. Besonders in Gefahrensituationen und bei der Balz zeigen Wendehälse diese schlangenartig anmutenden Ausdrucksbewegungen.

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