Waldrapp Steckbrief – Aussehen, Verbreitung, Lebensweise

Aussehen

Der Waldrapp ist ein 74 cm langer und etwa 1 bis 1,3 kg schwerer Vertreter der Ibisse mit schwarzem, metallisch grün schimmerndem Gefieder. Besonders die mittleren Deckfedern der Oberflügel haben einen metallisch kupferrot leuchtenden Schimmer. Bei erwachsenen Waldrappen sind der Kopf und die Kehlregion unbefiedert und wie auch der 11,5 bis 14,7 cm lange, leicht abwärts gebogene Schnabel, hellrot gefärbt. Am Hinterkopf und im Nacken trägt der „Schopfibis“ einen Kranz von schmalen, stark verlängerten, schwarzen Federn. Im Jugendkleid sind Waldrappe auch an Kopf und Hals vollständig befiedert. Beide Geschlechter sehen gleich aus. Die Weibchen bleiben kleiner.

Verbreitung

Noch im 16. Jahrhundert brüteten Waldrappe auch in Mitteleuropa im Donautal (bei Kehlheim und Passau), in Salzburg und in Graz. Beeits im darauffolgendem Jahrhundert aber verschwanden diese eigentümlichen Vögel aus ihren alten europäischen Brutgebieten. Wahrscheinlich sind ungünstige Klimaveränderungen und die Einwirkung des Menschen als Ursache dafür anzusehen. Die heute noch existierenden Brutgebiete liegen im nördlichen Afrika und am oberen Euphrat bei Birecik. Ob weitere kleine Brutvorkommen heute noch in der syrischen Wüste, am Tigris, am Roten Meer und in Äthiopien existieren, ist nicht geklärt.

Lebensweise

Waldrappe suchen in feuchten Wiesen- und Sumpfgebieten sowie auch in Steppenregionen und an Stränden nach Insekten (besonders nach Käfern), Lurchen, kleineren Reptilien und Säugetieren. Außerhalb der Brutzeit (ab Ende Juni) ziehen Waldrappe recht weit umher.

Brut

Etwa ab Ende Februar treffen die Vögel wieder in ihren Brutgebieten in den unzugänglichen Felswänden von Gebirgen und Küstenfelsen ein, wo sie ihre Nester kolonieweise aud Simsen, in geeigneten Höhlungen und in Spalten anlegen. Beide Altvögel tragen einen recht großen Haufen an Zweigen, Gras und ähnlichem Material zusammen, das sie gemeinsam verbauen.
In Nordafrika beginnt die Brutperiode im März bis April, während die vorderasiatischen Vögel erst im Mai mit dem Brüten des meist aus 2 bis 4 Eiern bestehenden Geleges beginnen. Nach 27 bis 28 Tagen Brutdauer, beide Partner brüten abwechselnd, schlüpfen die mit einem grauen Dunenkleid bedeckten Jungen. Sie werden von beiden Eltern zunächst direkt aus dem Schlund gefüttert und nehmen erst nach 2 Wochen etwa das Futter von der Schnabelspitze des Altvogels ab, wobei der fütternde Waldrapp den Schnabel seines Nachwuchses an der Basis umfasst und das Junge oft noch weit in den elterlichen Schlund hinablangt.
Nach 46 bis 51 Tagen schliesslich verlassen junge Walrappe das Nest.

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