Siebenschläfer Steckbrief – Aussen & Färbung, Lebensraum & Lebensweise, Nahrung, Winterschlaf

Der volkstümliche Name weist sehr treffend auf die bekannteste Eigenart dieses heimischen Bilches hin: Sein ausgesprochenen langen Winterschlaf währt in der Regel von Oktober bis Mai und dauert bei schlechterem Wetter sogar 8 MOnate.

Aussehen und Färbung

Mit einer Körperlänge von 13-18 cm und einer Schwanzlänge von 11- 15 cm ist der Siebenschläfer der größte Vertreter der Bilche. Seine Fäbrung unterscheidet ihn deutlich von den anderenBilcharten. Die Decke des erwachsenen Tieres ist braungrau mit einem feinen Silberschimmer, Junge Bilche sind dagegen mehr rauchgrau mit bläulichem Schimmer, tragen als ein Jugendkleid. Das Auge ist häufig von einem dunklen Augenring umgeben. Unterseits ist dieser Bilch meist weiß, seltener grau oder gelblich. Der buschige Schwanz erinnert an den des Eichhörnchens, wie überhaupt das ganze Tier einem kleinen, silbergrauen Eichhörnchen recht ähnlich sieht.

Lebensraum & Lebensweise

Der im Süden seines Verbreitungsgebietes häufiger vorkommende Bilch bewihnt Flach- und Hügelländer und überschreitet 800m Höhe nur in Ausnahmefällen. Meist finden wir ihn in Laubwäldern, daneben auch in Auwäldern, waldnahen Parks und in Obst- und Weingärten. Mitunter überraschen wir ihn auch während seines Tagesschlafs in Wochenendhäusern und Jadghütten. Der Siebenschläfer zeigt also ähnliche Tendenz zum Kultufolger wie der Gartenschläfer, wenn auch nicht so ausgeprägt wie dieser.

Als äußerst ortsgetreuer Revierbewohner bewegt sich der Siebenschläfer meist nur im Umkreis von 100 m um sein Nest. Innerhalb dieses kleinen Reviers wechselt er allerdings häufiger seine Schlafplätze.

Sinne

Wie alle Bilche verfügt auch der Siebenschläfer über gut entwickelte Nachtaugen und feiner Sinne für Geruch, Geräusche und Tastreize und ist somit für seine rein nächtliche Lebensweise gut ausgestattet.
Bald nach Sonnenuntergang zeugen die stimmreichen Laute, Pfeifen, Murmeln, Mukkern und Gurren, von der emsigen Nahrungssuche dieser kletterfreudigen Kobolde.

Nahrung

Der Siebenschläfer verzehrt hauptsächlich Rinde, Knospen, Blätter, Früchte, Beeren, Eicheln, Bucheckern und Nüsse. Im Gegensatz zum beutegierigen Gartenschläfer frisst der Siebenschläfer Insekten und anderes Kleingetier nur als Beikost.

Winterschlaf

Als Überwinterungsquartiere dienen meist selbstgegrabene Erdlöcher, wo sich die Tiere nicht selbten zu mehreren aneinander kuscheln. Auch in Baumhöhlen, Feldspalten und in allen möglichen Versteckplätzen in Gebäuden wird überwintert.
Im Herbst fressen sich die Siebenschläfer ein dickes Fettpolster an, das ihnen das Überleben während der langen Schlafperiode ermöglicht. Zwar wachen die Tiere hin und wieder auf, nehmen der Wachphasen aber offensichtlich keinerlei Nahrung zu sich. Der stark reduzierte Energiebedarf wird in der Schlafstarre fast nur durch Fettverbrennung gedeckt.
Die im Herbst gemästeten Siebenschläfer gelten schon seit altersher als geschätze Leckerbissen und wurden von den Römern in eigens errichteten Glirarien gehalten. Bei uns steht der Siebenschläfer wie alle Bilche ganzjährig unter Naturschutz.

Feinde

Die Feinde des Siebenschläfers sind Baummarder, Wild- und Hauskatzen und die größeren Eulen wie der Uhu oder der Waldkauz.

Fortpflanzung

Etwa 4 Wochen nach dem endgütigen Erwachen aus dem Winterschlaf beginnen die Tiere mit der Paarung. Während der Ranzzeit setzen die Siebenschläfer Duftmarken durch Anpressen der Geschlechtsorgane auf den Boden. Dei Weibchen werfen nach einer Tragzeit von 30 – 32 Tagen meist 4 – 6 Junge. In kühlen und verregneten Sommern werden weniger Junge geboren und im Extremfalle fällt die Fortpflanzung sogar völlig aus. Sie wachsen sehr rasch und haben schon nach 2 Monaten Größe und Gewicht der Alttiere erreicht. So sind die Jungtiere körperlich gut für den langen Winterschlaf gerüstet. Der tägliche Gewichtsverlust während der Schlafperiode liegt bei etwa 0,2 g.

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