Mistkäfer Steckbrief – Vorkommen, Brutpflege, Arten, Pillendreher

Vorkommen

Die blauen oder glänzend schwarzen Mistkäfer oder Roßkäfer der Gattung Geotrupes sind bei uns häufig in der Nähe von Viehweiden, Reitwegen und auch Ausflugszielen zu beobachten.

An warmen Sommerabenden fliegen die 1-2 cm großen, hochgewölbten Tiere mit lautem Gebrumm unher auf der Suche nach frischem Mist. Auch beim Laufen strecken sich die Fühler ab und zu nach oben in den Wind, um neue Kuhfladen oder Pferdeäpfel zu orten.

Brutpflege

Sehr interessant ist ihre Brutpflege. Bei uns sind es die häufigsten Arten, die bis zu 60 cm lange Gänge unter dem Kothaufen graben und dann mehrere ungefähr 10 cm lange Seitenstollen am Ende des Ganges mit Mist füllen.

Auf diesen Düngwürsten werden die Eier abgelegt. Die weichhäutigen, durchsichtigen Larven fressen sich in den Dungballen hinein und verzehren ihn langsam von innen. Auch ihren eigenen Kot verwenden sie mehrmals, sodass die Nahrung extrem gut ausgenutzt wird.

Erst nach der Verpuppung und dem Schlüpfen des Käfers wird die äußere Schicht der Dungwurst durchbrochen und die Tiere graben sich an die Oberfläche.

Der berühmte Pillendreher (Gattung Scarabaeus)

Weitere Arten

Mehr in die Form einer Birne bringt der in Südeuropa lebende Mondhornkäfer die Dungballen. Die Männchen tragen ein großes Horn auf dem Kopf.

Pillendreher

Auch der berühmte Pillendreher verhält sich seht ähnlich. Jedoch formt der Käfer aus dem Mist erst Kugeln, die er oft meterweit rollt, um sie in günstigem Boden zu vergraben. Man unterscheidet dabei Fraßpillen, die zur eigenen Ernährung dienen und Brutpillen zur Eiablage.

Würden die Käfer in den trockenen Ländern den Mist nicht vergraben, so wäre er ausgetrocknet, bevor die Larven sich entwickelt haben. In aller Welt gibt es Vertreter der Pillendreher und Mistkäfer.

Einige von ihnen tragen nicht mehr Dung, sondern Aas, Federn und Haare oder Weinblätter ein, die erst zum Gären gebracht werden. Oft teilen sich Männchen und Weibchen die Arbeit bei der Anlage von Gangsystemen und das Eintragen der Larvennahrung. Sie führen also eine zeitweilige Einehe.

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