Flöhe Steckbrief – Lebensweise, Menschenfloh, Krankheitsüberträger

Während man in Deutschland selten einmal von einem Floh belästigt wird, liest man auf Reisen in vielen anderen Ländern doch recht häufig einmal einen solchen Störenfried auf.

Anders als etwa bei Läusen muss man dann nicht unbedingt sofort etwas unternehmen, um den Parasiten wieder loszuwerden, denn von den rund 1500 bekannten Floharten sind nur etwa 100 stationär lebende Dauerparasiten. Alle anderen verlassen den Wirt, wenn sie gesättigt sind und halten sich dann in ihrem Bau oder Nest auf.

Sehr viele Arten sind nicht sehr wählerisch, wenn sie hungrig sind, springen dann fast jeden Wirt an und saugen auf ihm. Bestimmte Hauptwirtsarten erkennen sie auf chemischem Wege und durch Prüfung seiner Körpertemperatur. Deshalb verlassen sie auch einen Wirt sofort, wenn er nach dem Tode abkühlt.

Lebensweise

Die Bezeichnung Hauptwirtsart scheint der Aussage „nicht sehr wählerisch“ zu widersprechen. Dem ist aber nicht so. Zwar können die erwachsenen Flöhe unter vielerlei Bedingungen existieren, auch recht lange Zeit hungern, doch die Larven sind häufig an ganz spezielle Bedingungen im Nest oder Bau des Wirtes angepasst.

Sie fressen hier organischen Abfall und trockene Blutkrümel, die von den Flöhen unverdaut erbrochen werden. Es sind also die Larven, die sich an ganz bestimmte Wirte angepasst haben und den Arten den Namen wie zum Beispiel Hühner-, Hunde- oder Katzenfloh geben. Etwa 95% der bisher bekannten Arten leben bei Säugetieren, 5% bei Vögeln.

Menschenfloh

Der Menschenfloh war ursprünglich ein Bewohner der Höhlen von Fuchs und Dachs und ging erst auf den Menschen über, als dieser vom Nomaden zum Höhlenbewohner wurde. Im Gegensatz dazu haben die nomadisch lebenden Affen bis heute keine besonderen Affenflöhe, sondern greifen sich nur gelegentlich die Flöhe anderer Säuger auf, werden sie aber schnell wieder von alleine los. In Gefangenschaft sind Affen oft sehr „verfloht“.

Krankheitsüberträger

So angenehm dieses freiwillige Weiterwandern der Flöhe meist ist, birgt es doch eine große Gefahr. Die Tiere können dadurch gut zu Krankheitsüberträgern werden. Berüchtigt sind die sogenannten Pestflöhe, Rattenflöhe, die sich mit dem Bakterium Pasteurella pestis infiziert haben, das eigentlich eine Nagetierkrankheit verursacht, aber auch die gefürchteten Pestepidemien beim Menschen hervorruft.

Diese Bakterien schädigen auch die Flöhe. Ihre Massenvermehrung führt bei ihnen zum Darmverschluß. Dadurch sind die infizierten Flöhe ständig hungrig, saugen fortgesetzt auf neuen Wirten Blut, können es aber nicht verdauen und erbrechen es schließlich wieder mitsamt den Bakterien, womit ein nahezu idealer immer weiter um sich greifender Infektionsmechanismus gegeben ist.

Eine weitere gefährliche Krankheit, die auch von Flöhen übertragen wird, ist die Myxomatose der Kaninchen, die in vielen Gebieten zur drastischen Dezimierung der Kaninchenbestände geführt hat.

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