Totenkopfäffchen Steckbrief – Aussehen, Lebensweise

Die etwa katzengroßen Totenkopfäffchen (Kopf-Rumpf-Länge 30 cm, Schwanzlänge 40 cm) leben in ihren Heimatgebieten von Guyana bis Bolivien und Brasilien in oft großen Horden mit bis zu 550 Tieren, wobei sie, Kleintiere, Blätter und Früchte äsend, lautlos oder sanft plappernd durch das Blätterdach der Waldränder ziehen. Im Pidgin-Englisch der Südkaribik heißen sie „monkey-monkey-monkey“, was so viel wie Superaffee bedeutet.

Lebensweise

Totenkopfäffchen sind echte Herdentiere und kommen nur in Gruppen auf den Erdboden herab, um etwa ein Zeltlager des Menschen zu durchmustern und alles Eßbare zu entwenden. Das geschieht in eher angenehmer Weise und ohne Gewaltanwendung. Außerdem bewirkt das sympathisch- interessante Aussehen von Gesicht und Körper, dass man solchen ungebetenen Besuchern kaum zürnen kann. Der kindlich wirkende Mund sieht uas, als sei er soebenaus dem Blaubeerenkompott aufgetaucht, die runden, weichen Bäckchen verleiten zum Streicheln, und die schöne hohe Stirn und großen Augentun das ihrige zum rundweg sympathischen Eindruck.
In jüngerer Zeit hat man in geräumigen Gehegen wichtige Mechanismen zur Stabilisierung ihres Gruppenlebens erforscht. Um einen Individualduft zu erwerben, imprägnieren sich die Saimiris mit ihrem eigenen Urin, den sie auf Körper- und Schwanzfell verreiben. So ist der einzelne anhand seines Duftes für die Mitglieder der Gruppe erkennbar. Die soziale Stellung aber wird durch das Genitalpräsentieren bewirkt, bei dem der erigierte Penis das Signal des Ranghöheren ist. Wer am längsten und stärksten diesen Kraftakt vollziehen bzw. beibehalten kann, steht auf der Rangleiter am höchsten.

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