Löwenäffchen Steckbrief – Aussehen, Verbreitung, Verhalten

Die Löwenäffchen gehören zur wenig einheitlichen Gruppe der Tamarins. Sie sind mit 22-31 cm Kopf-Rumpf und 30-42 cm Schwanzlänge und einem Gewicht von 300-560 g größer und schwerer als die Marmosetten. In Körperbau und Verhalten weichen die Löwenäffchen von den eigentlichen Tamarinen deutlich ab und müssen vielleicht sogar bald zu einer eigenen Gruppe abgetrennt werden.

Aussehen

Wegen ihres schönen, goldfarbenen oder rötlich überhauchten Fells, das um den Hals und Schultern eine elegante Pelerine bildet, wirken Löwenäffchen besonders anziehend, sodass der begeisterte Bericht von Buffon aus dem Jahre 1755 verständlich wird. „Der weiche Pelz umfließt die schlanke Gestalt wie geschmolzenes Gold.“
Das nackte fleischfarbene Gesicht wird durch blaue bzw. braune Augen belebt. Diese Elgenaz wird noch gesteigert durch erstaunlich verlängerte Extremitäten, wobei die Finger solang sind wie der Unterarm; die drei Mittelfinger sind durch eine Hautfalte bis zum Mittelgelenk miteinander verbunden.

Verbreitung

Obwohl die Löwenäffchen hoch in den Baumkronen leben, macht sie ihr Prachtgewand offenbar doch so auffällig, dass ihre heutigen Verbreitungsgebiete wohl nur die inselartigen Reste eines früheren zusammenhängenden Vorkommens darstellen. Wahrscheinlich hat der kolonisierende Mensch diese schönen Geschöpfe so stark zurück gedrängt, dass sie bald schon auf der Roten Liste der vom Aussterben gefährdeten Tierarten stehen werden. Erstaunlich ist die oft geringe Kälteanfälligkeit in Gefangenschaft, während sie als Bewohner des schatigen Laubdaches direktes Sonnenlicht nicht ertragen können.

Verhalten

Die geistige Beweglichkeit der Löwenäffchen hat immer wieder die Pfleger entzückt. Einzeltiere schließen sich gern dem Pfleger an, Gruppenhaltung macht wegen häufiger Streitigkeiten Schwierigkeiten. Allenfalls paarenweise entfalten diese lebhaften Affen ihre angenehmen Eigenschaften. Der amerikanische Forscher Sanderson berichtet, dass sein Löwenäffchen ihn am Motorengeräusch des Wagens erkannte und ihn mit hohem Zwitschern begrüßte.
Die Jungtiere – oft Zwillinge – steigen nach etwa 6 tagen auf den Vater um, von dem sie der Mutter zum Stillen übergeben werden. Dabei streckt die Mutter fast „menschlich“ zur Stillzeit dem Vater beide Hände entgegen, und die Jungen steigen dann zu ihr über. Manchmal bereitet der Vater aus zerdrückten Früchten einen Obstbrei, womit der Übergang von der Milchdiät zur festen Nahrung erleichtert wird. Erst mit etwa 4-6 Monaten erfolgt die Lösung der Jungen von den Eltern.

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