Siamang Steckbrief – Aussehen, Gesänge, Lebensweise

Aussehen

Bei diesem Gibbon (Unterfamilie) handelt es sich um die größte Langarmaffenart, die bis 23 kg schwer und stehend etwa 1 m groß wird. Die Kopf-Rumpf-Länge beträgt dabei rund 80 cm. Sein griechischer Beiname (der an den Fingern zusammengewachsene) bezieht sich auf die miteinander verwachsenen 2. und 3. Zehen. Sein Fell ist bis auf einen grauen Bart glänzend schwarz gefärbt und ziemlich langhaarig. Auch der Hodensack trägt besonders lange Haare, während die Kehle mit einem nackten Hautsack verziert ist, der sich beim Rufen bis über Kopfgröße aufbläht und als Resonanzorgan dient.

Gesänge

Diei Siamangs vollführen nämlich jeden Morgen ein durchdringendes Konzert in tiefen, glockenrein klingenden Tönen der Männchen, denen sich die Weibchen und Kinder in ihren höheren Stimmlagen bald anschließen. Mit solchen Konzerten, die auch andere Gibbonarten aufführen, werden den Nachbartrupps akustische Informationen übermittelt, die über den Besitz des jeweiligen Territoriums berichten. Die leiseren Gruppen überläßt meist der lauter singenden den Vortritt zu beliebten Futterbäumen und Wasserstellen. Manche Trupps variieren ihre Laute durch rhythmisches Klopfen mit der Hand auf den Kehlsack oder den Mund und bringen so ein wahres Tremolo hervor. Neben dieser handfesten und lebenswichtigen Funktion scheinen die Gibbongesänge auch Ausdruck von Lebensfreunde und Wohlbefinden zu sein, denn bei schlechtem Wetter unterbleiben diese Konzerte meist.

Lebesweise

Siamangs bewohnen die feuchten Bergwälder bis in Höhen von etwa 2000 m und sind vor allem aud Sumatra zu Hause. Eine kleinere Art, der Zwergsiamang, wurde 1903 auf der Insel Südpageh westlich von Sumatra entdeckt. Die Siamangs bewegen sich in den verschiedenen stockwerkeartig geordneten Blattdächern eines Tropenurwaldes meist hangelnd, aber auch aud dicken Ästen schreitend und bei Flucht laufend vorwärts; sie sind weniger sprungfreudig als die kleineren echten Gibbons. Immerhin sind aus dem Lauf auf solchen Ästen erfolgende Schwungflüge über Entfernungen von 12 m keine Seltenheit. Bei Flucht ist die Kontaktzeit an den Ästen kürzer als die in den jeweiligen Flugschwüngen verbrachte, sodass dann kaum ein Verfolger mithalten kann.
Diese Riesengibbons können Wasserläufe schwimmend durchqueren, wobei sie eine Art Bruststil anwenden.
In den Zoos haben Siamangs hin und wieder Nachkommen hervorgebracht, wenngleich sie als schwierige Pfleglinge gelten. Die Trächtigkeit dauert etwa 7 Monate.

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