Schirmquallen Steckbrief – Ernährung, Fortpflanzung, heimische Quallen

Die großen Scyphumidusen mit Durchmesser von mehreren Zentimetern bis 1 Meter, im Volksmund Quallen genannt sind die auffälligsten Erscheinungsformen der Scyphozoen. Sie schwimmen manchmal in großen Massen nahe der Meeresoberfläche umher und werden dann bei ungünstigen Windverhältnissen auf den Strand gespült. Zwar sind sie durch zusammenziehen ihrer Muskeln am Schirmrand zu energischen Schwimmbewegungen fähig, jedoch reicht dieses Schwimmen nicht aus, um gegen Meereströmungen und Winde anzukommen. So lassen sich viele Arten bei stürmischem Wetter in tiefere Wasserschichten absinken. Andere leben dauernd in größeren Tiefen. Die Oberflächenbewohner sind meist bis auf den Schirmrand mehr oder weniger durchsichtig und damit nicht anfällig gegen zu starke Sonneneinstrahlung. Dagegen zeigen Tiefseequallen oft am ganzen Körper eine kräftige Färbung.
Eine Orientierung ist über Schweresinnesorgane am Schirmrand möglich, daneben werden chemische und mechanische Reize wahrgenommen und in Ausnahmefällen sind primitive Lichtsinnesorgane vorhanden.

Ernährung

Wie die meisten Nässeltiere erwerben zum Beispiel sie Fahnenquallen ihre Nahrung mit Hilfe der Nesselkapseln an den Fangtentakeln. Die Tentakeln sind oft sehr zahlreich und auch außerordentlich lang. Für den Beutefang werden sie wie ein Schleicher hinter der Meduse hinterhergezogen. Anstoßende Fische, Krebse und Ringelwürmer sind die Opfer. Die Nesselfäden mancher Arten durchdringen auch die menschliche Haut und nesseln sehr heftig. Die Ohrenquallen, wie auch die Wurzelmundquallen ernähren sich ausschließlich von sehr kleinen Tieren, die im Wasser treiben. Wie zum Beispiel Plankton. Sie werden bei Aurelia durch Wimper-schlag auf den stark entwickelten zipfelförmigen Mundarmen, dem Schirmrand und der Schirmunterseite erbeutet. Die Wurzelmundquallen, die vorzüglich in wärmeren Meeren zuhause sind, besitzen keine Schirmtentakeln. Ihr verzweigtes Mundrohr bildet ein kompliziertes Röhrensystem aus, in das Plankton Organismen als Nahrungspartikel mit Wimpern ein gestrudelt werden.

Fortpflanzung

Unterhalb des Medusenschirmes findet man neben der Basis des Mundrohres 4 Einstülpungen. Über ihnen liegen die Keimlager. Die Geschlechtszellen gelangen aber über den Magenraum und die Mundöffnung nach außen. Von manchen Arten ist >Brutpflege bekannt. Die Eier verbleiben hier zwischen den Mundtentakeln und machen in ihrem Schutz die Entwicklung bis zur Larvenform durch. Aus den Larven gehen festsitzende Polypen hervor. Die zweite ungeschlechtliche Generation der Scyphozoen.

Heimische Arten

Neben der bereits erwähnten Blauen- oder Nässelqualle begegnen uns an Nord- und Ostseeküste die Ohrenqualle und die Kompassqualle, mit ihrer braunen Windrosenzeichnung.

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