Die Kreuzotter ist die bekannteste Art aus der Gattung der Vipern oder Echten Ottern.
Verbreitung
Die Schlange ist im gemäßigten Waldgürtel vom Atlantik bis zum Pazifischen Ozean verbreitet und kommt in Skandinavien bis hinauf in die Nähe des Polarkreises vor.
Bevorzugte Lebensräume bilden lichte Wälder, Heideflächen und Moore. Südliche Unterarten der Kreuzotter sind im Nordwesten Spaniens, auf dem Balkan und auch im Kaukasus verbreitet. Die hier lebende Form wird gelegentlich als eigene Art angesehen.
Aussehen
Kreuzottern erreichen eine Länge um 60 cm, 80 cm lange Tiere sind jedoch auch schon bekannt geworden. Die Kreuzotter tritt in einer ganzen Anzahl von Farbvarietäten auf, die, sysematisch gesehen, jedoch bedeutungslos sind. So werden vollkommen schwarze Exemplare als „Höllenotter“, rotbraune dagegen als „Kupferottern“ bezeichnet.
Normalerweise ist die Grundfärbung der Kreuzotter ein dukleres oder helleres Grau, das bei Weibchen einen bräunlichen Einschlag aufweist. Über den gesamten Rücken zieht sich ein braunes bis fast schwarzes Zickzackband, das jedoch mehr oder weniger stark unterbrochen sein kann.
Der Kopf der Kreuzottern ist hinten stark verbreitert als bei vielen anderen Arten der Familie. Ihre Augen besitzen jedoch ebenfalls eine schlitzförmige Pupille.
Lebensweise
Kreuzottern überwintern in hohlen Baumstümpfen, Erdhöhlen oder Felsspalten- Bereits Anfang März beenden sie jedoch ihren Winterschlaf. Männchen treten dabei früher auf als Weibchen. In der ersten Zeit nehme sie keine Nahrungzu sich, sondern sonnen sich bei günstigem Wetter. Um eine möglichst große Körperoberfläche den wärmendenauszusetzen, flachen sie sich stark ab.
Nahrung
In der wärmsten Jahreszeit sind die Kreuzottern tags und nachts aktiv. Die Hauptnahrung stellen Mäuse und andere Nagetiere dar, Frösche und Eidechsen werden ebenfalls mit verschmäht.
Beutefang
Wenn die Kreuzotter beim langsamen Umherkriechen auf ein Beutetier stößt, hält sie in ihrer Beweung sofort inne, hebt ihren Kopf und schlägt mit weit geöffnetem Maul sehr schnell zu. Das Öfnnen der unterkiefer bewirkt über mehrere Knochen einen Druck auf den giftzahngetragenden, gelenkig verankerten Oberkiefer.
Die in Ruhe nach hinten gerichteten Giftzähne werden vorwärts bewegt und dabei aufgerichtet. Der Einschlag im Beuetetier erfolgt sehr schnell und kurz. Dieses flüchtet sofort, erlahmt aber -je nach injizierter Giftmenge- mehr oder weniger rasch.
Die Kreuzotter selbst folgt in der Regel erst nach mehreren Minuten züngelnd der Spur ihres Opfers, das nach Auffinden mit dem Kopf voran verschlungen wird.
Fortpflanzung
Die Hauptpaarungszeit der Kreuzottern liegt im April. Die Zahl der lebensgeborenen Jungen, die bei ihrer Geburt eine Länge um 15 cm haben, liegt zwischen 6 und 20. Die Tatsache, dass die Kreuzotter lebende Junge zur Welt bringt, ist wohl eine wesentliche Voraussetzung für ihr weiteres Vordringen nach Norden, da die Tiere die jeweils günstigere Temperatur für die Entwicklung der Embryone aufsuchen können