Blattvogel Steckbrief – Verbreitung, Aussehen, Ioras

Die eigentlichen Blattvögel stellt man mit den Elfenblauvögeln zusammen in eine eigene Familie der Singvögel, die Irenidae. Diese systematische Zuordnung ist jedoch umstritten.

Verbreitung

Die 16 bis 21 cm großen Arten der Blattvögel verbringen fast ihr ganzes Leben auf den Bäumen dichter tropischer Wälder Südostasiens. Sie kommen auch in Bergwäldern bis über 1200 m vor, die meisten Arten aber leben in den Dschungeln der flacheren Landschaften.

Aussehen

Die vorherrschende Gefiederfarbe ist grün, aber besonders bei den Männchen können prächtige blaue, grüne und gelbe Farbflecken die Kopf- und Kehlregion, sowie die Flügeldecken zeichnen. Auch tiefschwarze Zeichnungen unterscheiden die Männchen von den mehr einheitlich grünen Weibchen.

Lebensweise

Die Blattvögel ziehen in kleinen Trupps durch die Kronen der Urwaldbäume. Selten ernähren sie sich von Insekten und Samen, ihre bedeutendste Nahrungsquelle sind die Blüten und Früchte der Waldpflanzen, für deren Befruchtung und Verbreitung die Blattvögel somit sehr wichtig sind. Diese Vögel verfügen über ein großes Repertoir an oft sehr klanghaften Rufen, auch ahmen sie gekonnt die Kläne anderer Arten nach.
In der Nähe ihres hoch in Astgabeln angelegten, lockeren Nestes benehmen sie sich sehr auffällig, sobald sie sich gestört fühlen und erleichtern damit das Auffinden des recht unscheinbaren Nistplatzes.
Wegen ihres bunten Gefieders und der großen Ruffreudigkeit werden die Blattvögel in ihrer Heimat gerne in Käfigen gehalten. Auch nach Europa werden sie exportiert, wo zum Beispiel der 20 cm große Goldstirn-Blattvogel aus den bergigen Regionen Nordindiens, Burmas und Sumatras leicht zu halten ist.

Ioras

Anders als die eigentlichen Blattvögel leben die 12 bis 16 cm großen Ioras nicht von Früchten, sondern jagen in aufgelockerten Wald- oder Bambusbeständen nach Spinnen, Insekten und anderem kleinen Getier. Ihr Verbreitungsgebiet entspricht ungefähr dem der eigentlichen Blattvögel.

Fortpflanzung

Die Geschlechter sind bei den Ioras kaum unterschiedlich gefärbt, nur zur Brutzeit fällt das Männchen durch ein leuchtendes Federkleid und seine ungewöhnlichen Balzbewegungen auf. Unter ständigem Rufen fliegt es dabei von seinem Sitz auf und läßt sich mit aufgeplusterten Federn langsam wieder herabgleiten. Dann beugt es sich vor, senkt die Flügel und fachert seinen Schwanz auf. Währed des ganzen Vorganges hält es seine weißen Seiten- und Rückenfedern weit aufgespreizt. Dieses Balzverhalten vollführt die 15 cm große Gewöhnliche oder Schwarzflügel-Iora. Sie lässt neben wohlklingenden Tönen einen in ihrer Heimat berüchtigten, langgezogenen und stark in der Tonhöhe schwankenden Ruf hören.
Ihre Nester bauchen auch die Ioras in mehreren Metern Höhe über den Boden, sie werden jedoch kunstvoller zusammengefügt als bei den eigentlichen Blattvögeln.

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