Edelpapagei Steckbrief – Verbreitung, Aussehen, Lebensweise

Wohl das bedeutendste Merkmal der Edelpapageien ist die unterschiedliche Ausfärbung der Geschlechter. Bei diesen Wachsschnabelpapageien ist, im Gegensatz zu fast allen anderen Vogelarten, das weibliche Tier auffallend rot gefiedert, während das Männchen überwiegend grün gefärbt und somit im Laubwerk der dichten Wälder gut getarnt ist. Anfänglich hielt man daher beiden Geschlechter für Angehörige verschiedener Arten, bis sich herausstellte, dass Tiere gleicher Farbe auch immer gleichen Geschlechtes sind. Vermutlich übernimmt das Weibchen die Abgrenzung und Verteidigung des Reviers.

Verbreitung

Die Heimat der 35 bis 40 cm großen Edelpapageien liegt nördlichen Australien, auf Neuguinea, den Molukken und vielen weiteren benachbarten Inselgruppen. Es gibt nur eine Art, die jedoch 12 Unterarten umfasst, wobei sich die Tiere der einzelnen Populationen nur geringfügig in der Gefiederfarbe unterscheiden.

Aussehen

Die Männchen haben einen dunkelgrünen Rumpf mit roten Flanken und Unterflügeldecken, hellblaue Schultern und tiefblaue Handschwingen. Der kurze, leicht gerundete Schwanz trägt am Ende ein weißes Band. Bei den Weibchen dagegen zieht ein blaues Band über Brust und Oberrücken, sonst ist das Gefieder dunkelrot. Der rote Schwanz hat ein orange gefärbtes Endband. Nur bei einer Unterart ist das Weibchen einfarbig rot. Unterschiedlich ist auch die Schnabelfarbe beider Geschlechter: Beim Männchen hat der roter Oberschnabel eine gelbe Spitze, der Unterschnabel ist schwarz, während beide Schnabelteile der weiblichen Edelpapageien einheitlich schwarz gefärbt sind.

Männchen und Weibchen

Lebensweise

Obwohl diese Papageien in den Regenwäldern ihres Verbreitungsgebietes recht häufig vorkommen, kann man sie wegen ihrer großen Schreckhaftigkeit nur schwer beobachten. Edelpapageien ziehen auf der Suche nach Früchten und Samen in kleinen Trupps durch die Kronen hoher Bäume.

Fortpflanzung

Ihre Nester bauen sie in abgestorbenen, hohlen Bäumen, wobei der Eingang oft hoch über der eigentlichen Nestmulde liegen kann. In Australien währt die Brutzeit von Oktober bis Dezember. Das Weibchen brütet allein die zwei weißen Eier aus, es ist dabei sehr empfindlich gegen Störungen. Dennoch gelang es schon wiederholt in Zoos, Jungtiere aus dem Ei aufzuziehen. Nach etwa neun Wochen nehmen die Jungvögel selbstständig Nahrung auf.

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