Seetaucher Steckbrief – Aussehen, Fortbewegung, Brut

Mit nur vier bis fünf nahe verwandten Arten in einer Gattung, Gavia, bilden die Seetaucher eine sehr kleine Ordnung der Vögel. Es sind äußerst stark ans Wasserleben angepasste Tiere, die fast ihr gesamtes Leben, mit Ausnahe der Brutperiode, auf dem Meer zubringen, wo sie von der Wasseroberfläche aus nach Fischen und (zum geringenTeil) nach Krebsen, Tintenfischen und Ringelwürmern tauchen. In den Süßgewässern ihrer Brutgebiete erbeuten Seetaucher darüber hinaus auch Wasserinsekten und Lurche.

Aussehen

Als ausgesprochene Seevögel haben Seetaucher kräftig entwickelte Nasendrüsen, die in entsprechend tiefen Einbuchtungen des Knochenschädels, den Überaugenrinnen, liegen.
Seetaucher haben mit den Lappentauchern sehr viele Ähnlichkeiten und Übereinstimmungen, weshalb man beide Ordnungen früher als „Steißfüße“ oder „Höllentaucher“ zusammenfasste. Heute halten die Zoologen diese weitgehenden Gleichartigkeit für die Folge einer konvergenten Entwicklung verschiedener Vogelgruppen in Anpassung an einen gleichartigen Lebensraum. Auch bei den Seetauchern setzen die Beine weit hinten am Rumpf an; jedoch sind die drei vorderen Zehen durch Schwimmhäute miteinander verbunden. Auch ust das Gefieder der Seetaucher nicht so weich wie das der Lappentaucher. Der Schwanz trägt 16 bis 20 Steuerfedern, die zwar kurz, aber vollständig mit starkem Schaft und Fahne ausgebildet sind. Alle Seetaucher wechseln regelmäßig zwischen Prahct- oder Brutkleid und Schlicht- oder Ruhekleid. Beide Geschlechter sehen gleich aus. Die Männchen werden meist etwas größer. Die elf Handschwingen werden gleichzeitig gemausert, so dass Seetaucher vorübergehend flugunfähig sind.

Fortbewegung

Der Flug ist schnell und gerade. Seetaucher ziehen weit und fliegen überhaupt viel mehr als Lappentaucher. Zum Starten benötigen sie recht lange Anlaufbahnen auf dem Wasser; beim Landen tauchen sie zuerst mit der Brust und nicht mit den Füßen ein. Auch die Tauchfähigkeit ist besser entwickelt als bei den Lappentauchern. Tauchgänge von 10 Minuten Dauer und bis zu 70 m Tiefe sind bereits bei Seetauchern nachgewiesen worden. Auf dem Land sind Seetaucher ebenso unbeholfen wie Lappentaucher.

Brut

Das Nest steht unmittelbar am Wasser, wird aber nicht schwimmend wie bei Lappentauchern, sondern mit einem festen Unterbau angelegt. Der brütende Seetaucher hält seinen Kopf immer zum Wasser hin gerichtet, so dass er sofort mit einem Sprung im See wegtauchen kann. In ihrer Brutbiologie gleichen sich die einzelnen Arten weitgehend. Das Gelege besteht meist aus zwei braunen Eiern, die keinen kalkigen Überzug tragen. Die Jungen der Seetaucher bilden zwei dunkle, ungezeichnete Dunenkleider aus.

Scroll to Top