Reeperbahn in Hamburg Steckbrief & Bilder

Die Reeperbahn ist ein Straßen- und Vergnügungsviertel im Hamburger Stadtteil St. Pauli.

Sie ist eines der beiden Zentren des Hamburger Nachtlebens (das andere ist die Sternschanze) und auch das wichtigste Rotlichtviertel der Stadt.

Im Volksmund wird er auch „die sündigste Meile“ und „Kiez“ genannt. Das Reeperbahn Festival gehört zu den größten Clubfestivals.

Name und Geschichte

Der Name Reeperbahn bedeutet Seilbahn, also ein Ort, an dem Seile hergestellt werden (niederdeutsch Reep = Seil, das hochdeutsche Wort ist Seil; Bahn = Gleis).

Bis in die 1620er Jahre befanden sich die Hamburger Seilereien in der Neustadt der Innenstadt in der Nähe der Elbe, die dann zu einem dicht bebauten Gebiet wurde.

Deshalb mussten die Seilbahnen „außerhalb der Stadtmauern an die nach Altona führende Landstraße – die später den Straßennamen ‚Reperbahn‘ erhielt – verlegt werden.“ Die Straße war im 17. und 18. Jahrhundert eine Reperbahn.

Die Straße und ihre Nebenstraßen

Die Straße ist gesäumt von Restaurants, Nachtclubs, Diskotheken und Bars. Außerdem gibt es Stripclubs, Sexshops, Bordelle und ähnliche Geschäfte.

Zwischen 1997 und 2007 war am Nobistor, der Straße zwischen Reeperbahn und Louise-Schroeder-Straße, das Museum für Erotische Kunst geöffnet.

Herbertstraße

Ebenfalls auf der Reeperbahn befindet sich das Operettenhaus, ein Musicaltheater. Es spielte viele Jahre Andrew Lloyd Webbers Cats, danach Mamma Mia!, ein ABBA-Musical, gefolgt von „Ich war noch niemals in New York“ mit Hits des österreichischen Liedermachers Udo Jürgens, dann Sister Act und schließlich Rocky, nach dem Stallone-Film.

Auf der Reeperbahn gibt es weitere Theater (St. Pauli Theater, Imperial Theater, Schmidt’s Tivoli) und auch mehrere Cabarets/Varietés.

Ein bekanntes Wahrzeichen ist die Davidwache, ein Polizeirevier, das sich auf der Südseite der Reeperbahn an der Querstraße Davidstraße befindet. In der Davidstraße ist die Straßenprostitution zu bestimmten Tageszeiten legal.

In der Herbertstraße, einer kurzen Seitenstraße der Davidstraße, stellen sich Sexarbeiterinnen hinter Fenstern zur Schau und warten auf Kunden.

Seit 1933 versperren große Bildschirme den Blick in die Herbertstraße von den angrenzenden Straßen aus. Seit den 1970er Jahren gibt es Schilder, die besagen, dass das Betreten der Straße für Frauen und Jugendliche verboten ist; sie ist jedoch eine öffentliche Straße, die jeder betreten darf.

Auf dem Hans-Albers-Platz südlich der Reeperbahn befinden sich viele Kneipen und Straßenprostituierte.

Die Große Freiheit ist eine Querstraße auf der Nordseite mit mehreren Bars, Clubs und einer katholischen Kirche. In früheren Jahren wurden hier in mehreren Sex-Theatern (Salambo, Regina, Colibri, Safari) Live-Sex-Aktionen auf der Bühne gezeigt.

Ab 2007 war das Safari bis zu seiner Schließung 2013 das einzige verbliebene Live-Sex-Theater in Deutschland. An die Stelle des Salambos ist heute der beliebte Table-Dance-Club Dollhouse getreten. Das Hotel Luxor, Hamburgs ältestes Bordell, das 60 Jahre lang in dieser Straße betrieben wurde, wurde 2008 geschlossen.

Der Name der Straße rührt daher, dass die Katholiken hier ihre Religion ausüben durften, als dieser Stadtteil noch nicht zu Hamburg gehörte; im protestantischen Hamburg war dies verboten.

1967 wurde auf der Reeperbahn das damals größte Bordell Europas, das sechsstöckige Eros-Center, eröffnet. Es wurde Ende der 1980er Jahre im Zuge der Aids-Krise geschlossen.

In einem Großprozess in den Jahren 2006 und 2007 wurden zehn Mitglieder der „Marek-Bande“, die Bordelle auf und nahe der Reeperbahn kontrolliert, wegen Zuhälterei angeklagt. Der Richter wies den Vorwurf der Bildung einer kriminellen Bande zurück und verhängte Bewährungsstrafen: Die Männer hatten in lokalen Diskotheken Beziehungen zu jungen Frauen aufgenommen, um sie für die Arbeit in ihren Bordellen anzuwerben, eine illegale Praxis, wenn die Frauen unter 21 Jahre alt sind; einige Männer hatten auch einige der Frauen missbraucht, die für sie arbeiteten.Wegen der Probleme mit der hohen Kriminalitätsrate hat der Hamburger Senat 2007 ein Waffenverbot auf der Reeperbahn erlassen.

Davidwache auf der Reeperbahn

Das einzige andere Gebiet mit einem Waffenverbot in Hamburg ist der Hansaplatz in St. Georg.Der St. Pauli Denkmalschutzverein beklagt die fortschreitende Gentrifizierung des Viertels. Mehrere Alteingesessene machen für den Niedergang der Sexindustrie auf der Reeperbahn den Aufstieg von Diskotheken und Billigbars verantwortlich, die jugendliche Kunden anziehen.

Im Jahr 2013 wurden am östlichen Ende der Reeperbahn die „Dancing Towers“ errichtet, die ein Tango tanzendes Paar symbolisieren. Die zunehmende Zahl dieser und anderer moderner Gebäude, die auf der Reeperbahn errichtet wurden, rief bei einigen St. Pauli-Bewohnern Kritik hervor.Die Reeperbahn wurde von der COVID-19-Pandemie hart getroffen. Fast alles musste schließen.

Quelle: Wiki

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