Giftige Fische

Es gibt eine ganze Reihe giftiger Fische. Sie können dem Menschen in dreierlei Hinsicht gefährlich werden. Einige besitzen Giftstacheln, bei anderen kann der Genuss des Fleisches zu Vergiftungen führen. Und schließlich ist Fischfleisch leicht verderblich.

Fische mit giftigen Stacheln

Viele Arten haben mit Hilfe giftiger Stacheln einen Verteidigungsmechanismus entwickelt. Die verfügen über harte Flossenstacheln oder Dornen an Kiemendeckel oder Schwanzwurzel, die in Verbindung mit Schleim- oder echten Giftdrüsen einen wirkungsvollen Schutz vor Angreifern bilden. Diese Gifte rufen im Körper des Angreifers mehr oder weniger starke Reaktionen hervor, die Giftwirkung der einzelnen Arten kann ganz unterschiedlich sein.

Beim Menschen können die Symptome von starken Schmerzen, Zunahme der Herzfrequenz, Entzündungen, Blutzersetzung, Geschwülsten, Abzessen, Atemnot, Lähmung des Atemzentrums und der Skelettmuskulatur bis, in seltenen Fällen, zum Tode reichen. Auf jeden Fall aber treten an der Stichstelle brennende Schmerzen auf, die durch Stacheln hervorgerufenen Wunden heilen in der Regel schlecht und eitern häufig. Außerdem kommt es oft zu sekundären bakteriellen Infektionen, insbesondere dann, wenn man sich in tropischen Gebieten mit nur unzureichender medizinischer Versorgung aufhält.

Im folgenden seien zunächst Fischarten und -gruppen aufgezählt, deren Stiche von Reizungen bis hin zu weniger gefährlichen Vergiftungserscheinungen begleitet werden:
Kaulbarsche, Zakkenbarsche, Seeskorpione, Doktorfische, Himmelsgucker, Rotbarsche, Dornhaie, Katzenwelse, Korallenwelse und Seedrachen.

Stärkere lebensgefährliche Vergiftungen können von folgenden Fischen verursacht werden:
Stechrochen, Petermännchen, Rotfeuerfische, Steinfische.

Zur Vermeidung von Giftstichen ist zu empfehlen, dass man unbekannte Fische, vor allem in tropischen Urlaubsländern, niemals anfassen sollte. Nicht barfuss ins Meer gehen, Vorsicht beim Schwimmen und Tauchen. Bei einer Stichverletzung sofort ärztliche Hilfe holen, gerade bei Vergiftungen gilt, je schneller die Hilfe, desto wirkungsvoller.

Für den menschlichen Genuss giftige Fische

Die zweite Gruppe bilden die Fische, deren Fleisch oder bestimmte Körperteile giftig sind. Häufig sind das Blut, der Rogen oder die Milch, manchmal auch die Leber, giftig, während das übrige Fleisch durchaus genießbar sein kann Die Giftigkeit des Rogens nimmt mit der Reife der Eier zu.

Giftiges Blut und Rogen besitzen aus der Kugelfischverwandtschaft die Kugelfische, die Igelfische und die Mondfische.

Das Gift der Kugelfische ist näher untersucht. Der Hauptwirkstoff ähnelt einem chemischen Aufbau sehr den weiblichen Geschlechtshormonen. Dieses Gift kann bei schwangeren Frauen eine Fehlgeburt hervorrufen. Trotz ihrer Giftigkeit gelten Kugelfische in Japan gerade während der Laichzeit als besonderer Leckerbissen. Kugelfische dürfen nur besonders ausgebildeten Köchen zubereitet werden. Die giftigen Teile, wie der Rogen, die leber und Darm müssen nach dem Abtöten möglichts bald mit großer Sorgfalt ausgenommen werden. Dennoch kommt es in Japan alljährlich zu Vergiftungen, die zu einem geringen Teil auch tödlich enden.

Auch der Rogen mancher Heringsarten ist giftig. Bei den häufig gegessenen Flussaalen, Meeraalen und Muränen sind wie bei allen Aalen roh ebenfalls Blut, Leber und Geschlechtsprodukte giftig.

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