Kugelfisch Steckbrief – Merkmale, Aufblasen, Arten, Schwimmweise, Gift, Nahrung

Allgemeines

Die Kugelfische sind mit etwa 90 Arten überwiegend in tropischen Gewässern beheimatet. Die meisten Angehörigen der Familie bewohnen die küstennahen Meeresgebiete, während wir im Brack- und Süßwasser nur wenige Formen finden.

Merkmale

Die runde und gedrungende Gestalt eines Kugelfisches weicht beträchtlich von der gemeinhin bekannten Fischgestalt ab. Im Vergleich zu anderen Fischen sind auch Kopf und Augen recht groß ausgebildet. Im Maul finden wir einen schnabelähnlichen Beißapparat, der durch Verwachsung der Zähne zu Zahnleisten entsteht.

Zwei Zahnleisten: eine linke und eine rechte bilden den Oberschnabel, zwei weitere den Unterschnabel. Der Beißapparat wird also insgesamt von vier Zahnleisten gebildet. Diese Neigung zur Verschmelzung der Zähne ist charakteristisch für alle Kugelfische.
Die lederartige, sehr widerstandsfähige Haut ist nackt; ihre Schuppen sind auf kurze Stacheln oder körnchenartige Erhebungen reduziert.

Der Riesenkugelfisch kann eine Größe bis zu 1,20 m erreichen.

Aufblähen

Bei Erregung bläht der Kugelfisch seinen Körper kugelförmig auf.
Diese Fähigkeit kommt im Fischreich nur noch bei den naheverwandten Igelfischen vor.

Eine kräftige Muskulatur presst ruckweise Wasser aus der Mundhöhle in eine bauchseitige, sackartige Erweiteung des Magens.
Starke Ringmuskeln, am Übergang zum Magen und am Mageneingang verhindern das Rückfließen des Wassers, das unter beachtlichem Druck die aufgeblähte Körperhaut fast bis zum Zerreißen spannt. Der aufgepumpte Fisch sinkt nun gemächlich zu Boden.

Die Frage nach dem Sinn und Zweck dieses außergewöhnlichen Verhaltens lässt sich leicht beantworten: Durch die plötzliche Volumenvergrößerung wird das Verschlingen eines Kugelfisches für einen beutegierigen Räuber nahezu unmöglich gemacht. In der straffgespannten Haut richten sich die vielen, normalerweise versteckten Stacheln auf, sodass selbst im Schlund eines großen Fisches dieser Futterball nicht so recht rutschen will.
Zur Verteidigung pustet der Kugelfisch das Wasser auch stoßweise wieder aus.

Mitunter pumpen sich die Fische auch beim Imponieren und beim Balzspiel auf, um sich möglichst wirkungsvoll in Szene zu setzen.

Gift des Kugelfisches

Kugelfische enthalten das hochgiftige Tetraodontoxin, das in seiner chemischen Struktur einem Steroidhormon ähnelt. Trotz der bekanntermaßen hohen Giftigkeit sind die Fische in Japan eine Delikatesse.
Das Fugu, das aus mehreren Kugelfischen zubereitet wird, darf nur von speziell ausgebildeten Köchen, die ein Diplom an einer besonderen Schule gemacht haben zubereitet werden.

Schwimmweise

Auch in der Schwimmweise unterscheiden sich die Kugelfische von den meisten anderen Fischen. Als Antiebsorgange dienen die Brustflossen, die wie kleine Propeller mit hoher Frequenz bewegt werden. Die zweite Rückenflosse und die Afterflosse schwirren zur Unterstützung mit.
Die Schwanzflosse dient als Steuerruder. Auf diese Weise ist ein Kugelfisch nicht schnell aber sehr manövrierfähig. Auf engstem Raum dreht er sich und schwimmt sogar rückwärts, steigt auf und ab.

Nahrung

Mit dem kräftigen Schnabel sind Kugelfische vorzüglich auf das Zerbeißen harter Nahrung eingerichtet. Sie zermalmen die Panzer von Krebsen, knacken Muscheln und Schnecken und brechen Stücke aus Korallenstöcken.
Das Gebiss wird demnach stark beansprucht und wächst schnell nach.

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