Chemnitz Steckbrief & Bilder

Chemnitz ist nach Leipzig und Dresden die drittgrößte Stadt des deutschen Bundeslandes Sachsen.

Sie ist die 28. größte Stadt Deutschlands sowie die viertgrößte Stadt auf dem Gebiet der ehemaligen DDR nach (Ost-)Berlin, Leipzig und Dresden.

Die Stadt ist Teil der Metropolregion Mitteldeutschland und liegt inmitten einer Reihe von Städten im dicht besiedelten nördlichen Elster- und Erzgebirgsvorland, das sich von Plauen im Südwesten über Zwickau, Chemnitz und Freiberg bis nach Dresden im Nordosten erstreckt.

Im Erzgebirgsbecken gelegen, ist die Stadt im Süden vom Erzgebirge und im Norden vom Mittelsächsischen Hügelland umgeben. Die Stadt liegt an der Chemnitz (Verlauf: Zwickauer Mulde→ Mulde→ Elbe→ Nordsee), die durch den Zusammenfluss der Flüsse Zwönitz und Würschnitz im Stadtteil Altchemnitz entsteht.

Sowohl der Name der Stadt als auch die Namen der Flüsse sind slawischen Ursprungs. Chemnitz ist nach Leipzig und Dresden die drittgrößte Stadt im thüringisch-obersächsischen Dialektraum. Die Wirtschaft der Stadt stützt sich auf den Dienstleistungssektor und das verarbeitende Gewerbe. Die Technische Universität Chemnitz hat rund 10.000 Studenten.

Chemnitz wird im Jahr 2025 Kulturhauptstadt Europas sein.

Geschichte

Ein früher slawischer Stamm siedelte in Kamienica, und die erste urkundliche Erwähnung des Namens Chemnitz war 1143 die Gründung eines Benediktinerklosters, um das eine Siedlung entstand. Um 1170 verlieh Friedrich I., Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, der Stadt die Rechte einer Reichsstadt. Im Jahr 1307 wurde die Stadt der Markgrafschaft Meißen unterstellt, dem Vorgänger des sächsischen Staates. Im Mittelalter entwickelte sich Chemnitz zu einem Zentrum der Textilproduktion und des Handels. Mehr als ein Drittel der Bevölkerung war in der Textilproduktion tätig.

Der Geologe Georgius Agricola (1494-1555), Autor mehrerer bedeutender Werke über Bergbau und Hüttenwesen, darunter die wegweisende Abhandlung De Re Metallica, wurde 1533 Stadtarzt von Chemnitz und lebte hier bis zu seinem Tod 1555.

1975

Im Jahr 1546 wurde er zum Bürger von Chemnitz gewählt und im selben Jahr auch zum Bürgermeister ernannt, was er 1547, 1551 und 1553 wieder tat. Als Agricola 1555 starb, verweigerte ihm der protestantische Herzog die Bestattung im Chemnitzer Dom, da Agricola seinem römisch-katholischen Glauben treu geblieben war, obwohl er ein führender Bürger der Stadt war. Agricolas Freunde sorgten dafür, dass seine sterblichen Überreste im etwa 50 km entfernten Zeitz beigesetzt wurden.

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts hatte sich Chemnitz zu einem Industriezentrum entwickelt (manchmal auch als „Sächsisches Manchester“ bezeichnet). Im Jahr 1913 hatte Chemnitz 320.000 Einwohner und war damals, wie Leipzig und Dresden, größer als heute. Nach dem Verlust von Einwohnern durch den Ersten Weltkrieg wuchs Chemnitz wieder schnell und erreichte 1930 mit 360.250 Einwohnern einen neuen Höchststand. Danach wurde das Wachstum durch die Weltwirtschaftskrise gebremst.

Weimarer Republik

Als Industriestadt der Arbeiterklasse war sie nach dem Ersten Weltkrieg ein starkes Zentrum sozialistischer politischer Organisation. Bei der Gründung der Kommunistischen Partei Deutschlands stimmte die örtliche Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands mit 1.000 zu drei Stimmen für die Abspaltung von der Partei und den Beitritt zur Kommunistischen Partei hinter ihren örtlichen Führern Fritz Heckert und Heinrich Brandler. Im März 1919 hatte die Kommunistische Partei Deutschlands über 10.000 Mitglieder in der
Stadt Chemnitz.

Zweiter Weltkrieg

Alliierte Bombenangriffe zerstörten während des Zweiten Weltkriegs 41 Prozent der bebauten Fläche von Chemnitz. In Chemnitz befanden sich Fabriken zur Herstellung von Rüstungsgütern und das Zwangsarbeiter-Außenlager Flossenbürg (500 weibliche Häftlinge) der Astra-Werke AG.

Die Ölraffinerie war während des Ölfeldzuges im Zweiten Weltkrieg Ziel von Bombern, die im Rahmen der Operation Thunderclap unter anderem folgende Angriffe flogen:

  • 14/15. Februar 1945: Beim ersten Großangriff auf Chemnitz kamen 717 RAF-Bomber zum Einsatz, doch wegen der Wolkendecke fielen die meisten Bomben über offenem Gelände.
  • 2/3-5 März: USAAF-Bomber griffen die Rangierbahnhöfe an.
  • 5. März: 760 RAF-Bomber griffen an.

In Chemnitz befand sich seit 1932 auch die Zentrale des Automobilherstellers Auto Union, deren Gebäude ebenfalls stark beschädigt wurden. Nach Kriegsende flüchteten die Verantwortlichen und verlegten das Unternehmen ins bayerische Ingolstadt, wo es sich zu Audi, heute eine Marke des Volkswagen-Konzerns, weiterentwickelte.

Landschaft um Chemnitz

Die Bombenangriffe des Zweiten Weltkriegs hinterließen den größten Teil der Stadt in Trümmern, und nach dem Krieg wurden im Rahmen des Wiederaufbaus in Ostdeutschland große Flachbauten (und später auch Plattenbauten) errichtet.

Einige Sehenswürdigkeiten wurden während der DDR-Zeit und nach der deutschen Wiedervereinigung rekonstruiert. Die Stadt wurde am 8. Mai 1945 von sowjetischen Truppen besetzt.

Quelle: Wiki

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