Die 140 Kilometer lange Silberstraße ist die erste und längste Ferienstraße im Freistaat Sachsen.
Vor dem Hintergrund der Bedeutung des Bergbaus in der Geschichte Sachsens verbindet die Straße jene Sehenswürdigkeiten und touristischen Attraktionen des Erzgebirges und seines Vorlandes, die mit dem jahrhundertealten Bergbau und der Verhüttung der Region in Verbindung stehen.
Hintergrund
Der Bergbau im Erzgebirge hat eine mehr als 800 Jahre alte Geschichte. Sie war anfangs vor allem vom Silberbergbau, seinen Zulieferbetrieben und Gesellschaftern geprägt. Es entstanden Bergwerke, Hütten und Münzstätten, die wiederum Traditionen und Bräuche hervorbrachten, von denen viele bis heute erhalten sind.
Mehrere technische Denkmäler, vor allem Schaubergwerke und Hammerwerke, die das Hochland und die Lebensweise in der Erzgebirgsregion prägen, führten zur Entwicklung der Touristenroute.
Die heutige Silberstraße erinnert an die historischen Erztransportwege – den Silberwagenweg von Annaberg-Buchholz über Wolkenstein, Lengefeld und Brand-Erbisdorf nach Freiberg und die alte Silberstraße von Scharfenberg nach Freiberg. Sie symbolisiert die Silberwege von den Silberminen im Erzgebirge zu den Erzaufbereitungsstätten und entlang des Verlaufs des historischen Fürstenweges durch den Tharandter Wald nach Dresden zum Grünen Gewölbe, dem Schatzhaus der königlichen Familie Wettin.
Route
Von Zwickau aus führt die Silberstraße über die Bergstadt Schneeberg, die Städte Aue, Schwarzenberg, die Bergbaustädte Annaberg-Buchholz, Ehrenfriedersdorf, Wolkenstein, Marienberg, Lengefeld, Sayda und Brand-Erbisdorf nach Freiberg und von dort weiter in die sächsische Landeshauptstadt Dresden.
Die Trasse deckt sich in etwa mit der der Bundesstraßen B 93, B 169, B 101, B 171 und B 173 sowie der Staatsstraße S 194. Südöstlich von Zwickau verläuft sie durch den gleichnamigen Ort Silberstraße. Zwischen Annaberg und Lengefeld sowie zwischen Brand-Erbisdorf und Freiberg folgt sie zudem stellenweise dem Verlauf des sogenannten Silberwagenweges, einer alten Post- und Handelsstraße.
Ebenso folgt sie zwischen Freiberg und Naundorf dem Verlauf der historischen Silberstraße, die von Scharfenberg an der Elbe nach Freiberg führte, und in Richtung Dresden auch dem alten Fürstenweg durch den Tharandter Wald. Von Zwickau bis Dresden wird die Silberstraße vom Silberstraßen-Radweg begleitet.
Sehenswürdigkeiten
Die Silberstraße erschließt der Öffentlichkeit die zahlreichen baulichen Zeugnisse der sächsischen Bergbauvergangenheit, darunter z.B. das Lehr- und Forschungsbergwerk Reiche Zeche und Alte Elisabeth, das Eisenhammerwerk Dorfchemnitz und den Frohnauer Hammer.
Viele spätgotische Hallenkirchen (z.B. St. Wolfgang, St. Anna, St. Marien, Freiberger Dom), Renaissancebauten und eine große Anzahl von Ortskirchen mit Kunstwerken der Architektur, Malerei, Bildhauerei und des Orgelbaus (Gottfried Silbermann) zeugen vom Reichtum der ehemaligen Bergbauregion. In der alten sächsischen Residenzstadt Dresden trugen die Erlöse aus dem Silberbergbau zu einem erheblichen Teil zu den Investitionen in die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und in Baudenkmäler bei.
Die Ferienstraße Silberstraße ist ein sehr guter Einstieg, um das Erzgebirge kennen zu lernen. Die Straße ist mit einem silbernen „S“ gekennzeichnet und ist stellenweise identisch mit der Deutschen Alleenstraße.
Viele der Veranstaltungen entlang der Silberstraße bieten einen Einblick in Bergmannsumzüge, Weihnachtsbräuche und Folklore. Im Bereich des Kunsthandwerks ist die Region vor allem für ihre Holzschnitzereien, Klöppelspitzen und Zinnarbeiten sowie die Herstellung der weltbekannten Weihnachtspyramiden, Krippen, Nussknacker, Räucherfiguren und anderer erzgebirgischer Volkskunst bekannt.
Quelle: Wiki