Die Unterfamilie der Bachsalamander aus der Familie der Lungenlosen Salamander hat ihr Hauptverbreitungsgebiet in den südlichen Appalachen der USA, dem Gebiet, in dem auch das Entstehungszentrum dieser Familie vermutet wird. Doch sollte man sich hüten, in den Bachsalamander besonders ursprüngliche Formen zu sehen. Das Gegenteil ist richtig: denn alle Bachsalamander besitzen eine hochspezialisierte anatomische Entwicklung.
Sie können den Unterkiefer nicht mehr bewegen und öffnen das Maul, in dem sie den Schädel selbst nebenst dem Oberkiefer nach oben anheben. Dies ist dadurch möglich, dass die Hinterhauptshöcker nicht direkt, sondern mit langen Stilen die Verbindung zum Atlas herstellen und eine gewaltige, wulstige hervortretende Nackenmuskulatur über diesen Bereich hinweg zieht und das Anheben besorgt.
Artbildung
Bei der Hauptgattungen Desmognathus kann man außerdem einen regen Rassen- und Artenbildungsprozess beobachten, ebenfalls kein Kennzeichen einer alten ursprünglichen Relikt Gruppe. Die Tiere verändern Muster und Färbung im Verlauf des Wachstums individuell. Man muss also immer eine größere Zahl von Tieren aller Altersstufen aus einem Gebiet betrachten, um herauszufinden, welches das ein das durchschnittliche Aussehen dort ist. Es muss zur Art Bestimmung herangezogen werden, ändert sich aber von Gebiet zu Gebiet. Derartige Populationsbildungen kennt man auch von anderen Tiergruppen, zum Beispiel den Springschwänzen unter den Insekten.
Lebensraum
Die größeren Bachsalamander leben vorzugsweise in kleinen Wasserläufen, während die kleineren zu Landbewohnern geworden sind, die gewandte Sprünge von mehrfacher Körperlänge ausführen können.
Arten
Der braun graue, bis 12 cm lange und äußerst variable des Desmognathus fuscus ist eine häufigste und am weitesten verbreitete Art, die auch in europäische Aquaterrarien gelangt. Die Weibchen legen den Laich am Lande ab und treiben Laichpflege. Die geschlüpften Larven sind davon zunächst abhängig, bleiben noch einige Tage im Laichballen und suchen erst dann das Wasser auf, wo sie aüßere Kiemen ausbilden und etwa 7-9 Monate zur Umwandlung benötigen.
Zum reinen Landtier ist die kleinste Art, Desmognathus wrighti geworden, die tagsüber unter faulendem Holz am Waldboden lebt, in Regen- und Nebelnächten aber an den Baumstämmen bis in etwa 2m Höhe empor klettert. Ihr fehlen auch freilebende, wasserbewohnende Larven.
Schaufelartig ist der Kopf der Gattung Leurognathus ausgebildet, weshalb die Tiere in Amerika auch als „Shovelnoses“ bezeichnet werden. Sie verbergen sich gern unter Steinen in größeren Gebirgsbächen. Ihre Eier benötigen 2 Jahre um heranzureifen, sodass sich die Weibchen nur in jedem 2. Jahr fortpflanzen können.
Ein Bewohner von Erdgängen ist der langgestreckte, kurzbeinige, über 20 cm lange Schleichensalamander, der trotz seiner Größe im gut erforschten Küstentiefland des südlichen Alabama bis zum Jahre 1961 unerkannt bleiben konnte und dann durch einen Zufall zum erstenmal gefangen wurde. Über seine Fortpflanzung ist bisher nichts bekannt.