Zahnarme Steckbrief – Begriffserklärung, Vorkommen

Der Name Zahnarme ist heute auf 3 Familien recht urtümlicher Säugetiere Amerikas beschränkt, die als gemeinsames Merkmal nicht etwa die „Armut“ an Zähnen auszeichnet, sondern der Besitz von zusätzlichen Nebengelenken (Anapo- und Metapophysen) zwischen Brust- und Lendenwirbeln. Daher wird die Gruppe als Unterordnung gemeinsam auch Nebengelenker genannt. Zu den Zahnarmen gehören die Ameisenbären, die Faultiere und als „gepanzerte Nebengelenker“ die Gürteltiere. Früher rechnete man auch noch die altweltlichen Röhrenzähner (Erdferkel) und die Tannenzapfen- oder Schuppentiere zu den Zahnarmen, die aber ganz andere Verwandtschaftskreisen angehören. Auch die Nebengelenker haben sich in Südamerika seit dem Paläozän (vor 60 bis 70 Mill. Jahren), also seit dem Beginn der Säugetierzeit, weit auseinander entwickelt.

Was den wörtlichen Sinn des Namens „Zahnarme“ betrifft, so sind die Ameisenbären völlig zahnlos, Faultiere und Gürteltiere besitzen zum Teil recht viele primitive Stiftzähne aus Zahnbein ohne Zahnschmelz.

Die heutige Verbreitung erstrekct sich von Nordamerika (Kansas, Missouri) über Mittelamerika nach Südamerika (bis Patagonien), wobei die Gürteltiere am weitesten nach Norden stoßen.

Auch das Gürteltier ist ein „zahnarmes“ Tier

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