Riesenhai Steckbrief – Verbreitung, Lebensweise, Jagd

Äußerlich erinnert der Riesenhai an die Makrelenhaie, in deren Nähe er deshalb gestellt wird. Wie diese hat er eine fast symmetrische Schwanzflosse und jederseits einen auffallenden Stabilisationskiel. Die großen Kiemenspalten mit einem umfangreichen Reusenapparat unterscheiden ihn allerdings deutlich von seinen Verwandten. Die Kiemenspalte erstreckt sich von der Kopfoberseite bis hinunter in den Kehlbereich.

Verbreitung

Beheimatet ist der Riesenhai überall in gemäßigten und kälteren Bereichen des Nordatlantiks, im europäischen Teil von Nordafrika und dem westlichen Mittelmeer bis nach Nordnorwegen und Island.

Zweitgrößter Fisch

Trotz seines deutschen und wissenschaftlichen Namens wird der Riesenhai in der Rangliste der Fische noch vom Walhai übertroffen. Immerhin werden als Höchstlänge 14 m angegeben. Normalerweise erreichen Haie 9 bis 11 Meter bei einem Gewicht von 3,5 bis 4 Tonnen. Erwachsen, das heißt fortpflanzungsfähig, werden die Männchen mit 4,5 bis 6 m, die Weibchen mit 6 bis 7 m.

Diese Länge erreichen sie im Alter von 3 bis 4 Jahren. Als lebendgebärende Haie bringen die Weibchen nur ein einziges Junges zur Welt, das zu seiner Entwicklung im Mutterleib 2 Jahre braucht und bei der Geburt 1.5 m mißt.

Harmlose Planktonfresser

Riesenhaie haben einige Tausend Zähne in ihrem breiten Maul, die aber verglichen mit der Größe der Fische winzig sind. Nicht größer als 6 mm bei einem 9 m langen Exemplar.

Zum Nahrungserwerb sind die Zähne ohnehin überflüssig, denn die Giganten leben von Plankton, vorwiegend kleinen Krebstieren. Davon brauchen sie natürlich ingeheuere Mengen. Diese erbeuten sie , indem sie mit dem offenem Maul schwimmen und dabei pro Stunde bis zu 1500 Kubikmeter Wasser durch ihre große Kiemenöffnungen strömen lassen. Die 5 Kiemenbögen tragen insgesamt etwa 5000 feine Reusenfortsätze, in denen die Klein- und Kleinstlebewesen hängenbleiben.

Im Winter müssen Riesenhaie offenbar eine Zwangspause einlegen. Die Kiemenreuse bilden sich sogar völlig zurück, sodass die Tiere keine Nahrung mehr aufnehmen können. Sie vernringen diese Zeit in tieferen Wasserschichten, bis im Frühjahr neue Kiemenfilter wachsen.

Lebensweise

Der Riesenhai ist als träger Schwimmer für den Menschen völlig harmlos. Er läßt sich von Tauchern ohne weiteres anfassen. Mit einer Geschwindigkeit von kaum 4 km/h schwimmt er in den Planktonwiesen dicht unter der Wasseroberfläche filtrierend dahin, manchmal in Schulen von etwa 100 Tieren, ebenso häufig aber einzeln. Der gemütliche Riese liebt ausgedehnte Sonnenbäder. Wiederholt ist beobachtet worden, dass Riesenhaie an der Wasseroberfläche auf dem Rücken trieben und sich die Sonne auf den Bauch scheinen ließen.

Jagd

Der Riesenhai wird insbesondere wegen seiner Leber gefangen. Diese erreicht über 10 % des Gesamtgewichts und ergibt ein gutes Öl. Der übrige Körper findet kaum Verwendung und landet meist im Fischmehl. Die Jagd erfolg vorwiegend von kleinen Booten aus mit Harpunen.

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