Saatkrähe Steckbrief – Fortpflanzung, Nahrung, Wanderung

Über fast ganz Europa und weite Bereiche Asiens verbreitet sind die geselligen in oft großen Scharen lebende Saatkrähen.

Gestalt

Diese etwa 47 cm langen Rabenvögel unterscheiden sich in der Größe und das überall dunkle Gefieder von den kleineren Dohlen, mit denen sie sehr oft vergesellschaftet sind. Von anderen Krähen, insbesondere den Rabenkrähen, lassen sich Saatkrähen anhand des metallischen Schimmers auf ihrem Gefieder sowie an der unbefiederten weißlichen Schnabelwurzel auseinanderhalten. Junge Saatkrähen haben im ersten Lebensjahr noch ein bräunliches Jugendkleid und einen befiederten Schnabelansatz, aber bereits im ersten Winter fallen die Federn dort aus, Seinen typischen violetten Metallglanz erhält das Gefieder erst bei mehrjährigen Vögel. Ein weiterer Gegensatz zu Rabenkrähen ist das struppig über die Beine herabhängende Bauchgefieder.

Fortpflanzung

Saatkrähen brüten in oft sehr individuenreichen Kolonien auf hohen Bäumen offener Kulturlandschaften. Auch in alten, großen Laubbäumen von Wäldern, Parkanlagen und selbst in Kronen hoher Straßenbäume legen Saatkrähen bisweilen ihre umfangreichen Reisignester an. Hauptsächlich das Männchen schafft Nistmaterialien herbei, auch Erde, Gras, Blätter und vieles mehr, das vom Weibchen verarbeitet wird. Die Nistmulde kleiden Saatkrähen mit Haaren, Moos und dergleichen aus. Ab März beginnt ausschließlich der weibliche Vögel mit der Brut. Das Gelege besteht aus 3 bis 5 Eiern. Die Nesthocker werden mit 29 bis 35 Tagen flügge, verbleiben danach aber noch einige Tage in der Brutkolonie.

Nahrung

Als Allesfresser suchen Saatkrähen gerne im lockeren Boden nach tierischer Nahrung und auch nach Sämereien. Bisweilen ernten sie daher auch frisch angelegte Saat. Der damit angerichtete Schaden ist aber mit großer Wahrscheinlichkeit geringer als der durch Vernichtung von Schadinsekten und ihren Larven gewonnene Nutzen. Besonders die Mülldeponien von Großstädten werden von überwinternden Saatkrähen eiftig nach Essbarem abgesucht. Dort sind die dann häufig in größen Schwärmen mit Dohlen und Möwen, im Osten auch mit Aasgeiern vergesellschaftet.

Wanderung

Saatkrähen und Dohlen aus östlichen Brutgebieten (Ukraine und Weißrussland) ziehen ab September bis November nach Westen, wo sie in der Umgebung von Städten in Schlafplätzen zu Scharen, aus vielen Tausend Tieren, zusammenkommen. Im März bis April wandern sie wieder in ihre sommerlichen Verbreitungsgebiete zurück. Die Lage der Schlafplätze und Brutkolonien bleibt meist über viele Jahre hinweg unverändert erhalten.

Scroll to Top