Organisten Steckbrief – Aussehen, Lebensweise, Arten

Die Organisten, eine artenreiche Gattung der Tangaren, bewohnen Südamerika vom südlichen Mexiko bis Paraguay sowei einen Teil der westindischen Inseln.

Aussehen

Mit einer Körperlänge von 10 bis 13 cm sind sie als kleine Vögel zu bezeichnen. Sie haben einen kurzen, aber starken Schnabel und einen kurzen Schwanz. Die Männchen sind prächtig gefärbt, die Weibchen weniger leuchtend und überwiegend oliv. Mit ihrer glänzend blauschwarzen oder blauvioletten Oberseite und Kehlpartie und der leuchtendgelben Unterseite sehen sich die Männchen einer ganzen Reihe von Arten so ähnlich, dass man sie, wenn man Paare antrifft, besser nach dem gut unterscheidbaren Gefieder der Weibchen bestimmt.
Die anderen Arten zeichnen sich durch verschieden gefärbte Kop- oder Bauchpartien aus.

Lebensweise

Die Organisten leben paarweise oder in kleineren Gruppen an den Waldrändern, um hier nach Früchten, Beeren, aber auch Insekten zu suchen. Die Hauptnahrung bilden die Früchte der Misteln. Seltensind die Vögel am Boden zu finden. Mitunter fallen sie im Anschluss an die Brutzeit auch in größeren Schwärmen in die Obstplantagen ein.
Die aufgenommene Nahrung passiert den Verdauungskanal sehr schnell, denn bei diesen Vögeln ist kein eigentlicher Muskelmagen ausgebildet. So sind die Samen der Mistelbeeren durchaus noch keimfähig, wenn sie wieder ausgechieden werden. Zudem sind sie in einer Schleimhülle verpackt, die an den Ästen klebenbleibt, so dass die Samen hier keimen können. Dieses Verbreitungsprinzip von Pflanzen ist ja auch von anderen Vögeln bekannt.

Arten

Die meisten Arten sind keine guten Sänger, andere gerade wegen ihrer Gesangsleistung als Käfigvogel sehr beliebt. Zu den letzteren gehört zum Beispiel der Blauscheitelorganist. Dieser hat, wie auch andere Arten, zudem ein ausgeprägtes Nachahmungstalent. Auch der Violettblaue Organist oder Guttarama ist ein guter Spötter und wird deshalb in Zoos und Volieren gern gehalten. Sehr nahe verwandt ist die Gattung Grünorganisten. Es sind Hochlandbewohner, die in den kühleren Nebelwäldern oberhalb 1200 m Höhe zu finden sind. In dieser Gattung tragen Männchen und Weibchen ein ähnliches Federkleid, meist in grünen, blauen und gelben Forbtönen.

Fortpflanzung

Während die Tangaren normalerweise ein napfförmiges Nest in einem Baum oder Busch anlegen, bauen Organisten und Grünorganisten kugelförmige Nester aus Heu oder Kokosfasern, mit einem runden seitlichen Eingang. Sie hängen nicht frei, sondern sind in Spalten oder Höhlungen an Bäumen oder Felsen versteckt. Männchen und Weibchen beteiligen sich am Nestbau un der Aufzucht der Jungen. Auch wenn das Weibchen 2 bis 5 winzige Eier bebrütet, begleitet es häufig das Männchen auf der Futtersuche. Wenn die Jungen nach etwa zwei Wochen Brutdauer schlüpfen, werden sie im Nest von den Altvögeln mit ausgewürgter Nahrung gestopft. Immer wieder werden die Eltern aufgefordert, Nahrung heranzubringen. Der Auslöser hierfür sind die leuchtend roten Schleimhäute in der Mundhöhle der Jungvögel. Erst nach 23 bis 24 Tagen werden sie flügge. Zwei Jahresbruten sind die Regel.

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