Die Nasenbären sind recht primitiv anmutende Kleinbären, die eher an riesige Spitzmäuse erinnern denn an Bären. Bezeichnend an ihnen ist die übermäßig in die Länge gezogene Schanuzenpartie, die von einer langen, äußerst beweglichen Nase überragt wird. Der kurze Hals und die kleinen Ohren, die obendrein im Fell versteckt stehen, runden den äußeren Eindruck noch ab. Der Körper der Tiere ist schlank und hochbeinig und endet am Hinterende in einen überkörperlangen Schwanz mit dunkler Ringelzeichnung. Die Fellfärbung der Coatis ist derart variabel, dass selbst ein Einzelindividuum nach dem Fellwechsel anders aussehen kann als vorher. Im Allgemeinen herrscht eine rötliche bis graugelbliche-braune Färbung vor. Die fünf Zehen der pfoten sind mit scharfen, langen ander hand etwas kürzeren Krallen bewehrt. Sie sind bis zum letzten Glied miteinander verwachsen.
Lebensraum
An seinen Lebensraum stellt der Nasenbär keine besonderen Ansprüche, und so kommt er auch in fast allen Biotopen vor, von tropischen Niederungen über karge Hochwälder bis zum Rand von Wüsten.
Ernährung
Als reines Tagtier lebt der Nasenbär gesellig in großen Weibchenverbänden, denen sich ein einzelnes Männchen zur Fortpflanzungszeit hinzugesellt. Er ernährt sich in der Hauptsache von vielerlei Wirbellosen, die er, ähnlich wie dem Waschbären, mit den Vorderpfoten auf dem Boden walgt, bevor er diese verzehrt. Dadurch entfernt er mögliche Stacheln, ungenießbare Körperanhänge und Chitinpanzer. Er verschmäht aber auch kleinere Wirbeltiere nicht, die er mit einem Kopfbiss tötet und nimmt sehr gern fleischige und süße Früchte deren Fruchtfleisch er sich mit Hilfe seiner Krallen verschafft.
Fortpflanzung
Die schon erwähnten Weibchentrupps , setzen dich aus bis zu 25 oft miteinander verwandten weibchlichen Tieren und deren Jungen zusammen. Während der Paarungszeit, die in die Monate Januar bis März fällt, suchen die während des Jahres einzeln lebenden Männchen die Weibchengruppen auf und rivalisieren um die Übernahme der jeweiligen Gruppen. immer nur ein Männchen behält hier die Oberhand und verteidigt den Gruppenbesitz energisch gegen jeden Nebenbuhler. Oftmals enden die recht aggressiven Männchenkämpfe mit erheblichen verletzungen für einen oder beide Kontrahenten. Bei diesen Auseinandersetzungen biegen die Tiere ihre Nasen in charakteristischer Weise aufwärts, um dem Gegner die beachtlichen Zähne zu zeigen. Häufiges Markieren markanter Punkte des Wohngebietes mit Urin ist in dieser Zeit ein viel ausgeübtes Geschäft der Männchen.
Nach einer Tragzeit von 71 bis 74 tagen sondern sich die Weibchen von der Gruppe ab und werfen einem einfachen Baumnest zwei bis sieben Junge, die sie bis zu 26 Wochen säugen. Bis zum Alter von fünf Wochen achtet die Mutter peinlichst auf die Jungen und schleppt sie sofort ins Nest zurück, wennn sie sich auf ihren ersten Streifzügen davon entfernen. Nach fünf Wochen schließt sich die Familie wieder der Gruppe an.
Feinde
Da das eher struppige Fell der Nasenbären wirtschaftlich keinen Wert hat, haben die Tiere diesbezüglich den Menschen nicht zu fürchten. Ihr Fleisch wird aber in einigen Gegenden Südamerikas sehr geschätzt, sodass sie doch einer gewissen Verfolgung ausgesetzt sind. An natürlichen Feinden haben die Nasenbären besonders die Großkatzen und Riesenschlangen zu fürchten, von denen sie auch auf ihren Zufluchtsstätten in den Bäumen nicht sicher sind.