Nashornvögel Steckbrief – Schnabel, Verbreitung, Nahrung, Lebensweise

Die 45 Arten der Nashornvögel bilden eine gut umrissene Gruppe der Rackenvögel; im Erscheinungsbild gleichen sie den anderen Familien kaum. Am engsten verwandt sind die mit den Wiedehopfen, die sich ebenfalls schon sehr früh von den ursprünglichen Rackenvögeln abgespalten haben. Auf keinen Fall sind sie mit den zu den Spechtvögeln zählenden neuweltlichen Tukanen zu verwechseln, die ja ebenfalls so einen auffallend großen Schnabel ausgebildet haben.

Schnabel

Dieser ist bei den Nashornvögeln oft stark abwärts gebogen und wird, mit Ausnahme der Gattung Tokos, von einem hornigen Auswuchs überragt. Schnabel und Horn sind riesig, dabei aber unglaublich leicht, denn sie enthalten weiter Lufträume, die bis zur Versteifung nur von dünnen Knochenspangen durchzogen sind.

Verbreitung

Die Nashornvögel sind über die tropischen und subtropischen Waldgebiete und auch Steppengebiete Afrikas, Südostasiens und Ostindiens, bis zu den Philippinen und den Salomonen verbreitet. Fossile Funde einer primitiven Art weisen daraufhin, dass Nashornvögel früher, d.h. vor etwa 40 Millonen Jahren, auch in Europa vorkamen. Mit Ausnahme der bodenbewohnenden Formen Baumvögel. Allein in Afrika leben 25 Arten, 12 Arten sind in Malaysia anzutreffen.

Nahrung

Die Nahrung besteht in der Hauptsache aus Früchten und Beeren, doch die kleineren Arten ernähren sich auch von großen Insekten, bei den bodenbewohnenden Arten kommen kleine Wirbeltiere (Nager und Reptilien) hinzu.

Lebensweise

Bei der Nahrungsaufnahme schließen sich vor allem die afrikanischen Arten in kleinen Trupps zusammen, die wiederum mit anderen Tieren Gesellschaften bilden. Die Weißschopf-Hornvögel zum Beispiel schließen sich Affenan, um die durh deren Lärm aufgescheuchten Insekten zu fangen. Diese Verhaltensweise ist so typisch, dass die Vögel auch „Monkey Birds“ (Affenvögel) genannt werden.

Fortpflanzung

Besonders auffällig sind die Brutgewohnheiten der Nashornvögel. Alle Arten sind Höhlenbrüter, und bis auf die bodenbewohnenden Arten schließt sich das Weibchen in eine Baumhöhle ein. Hierzu wird von beiden Partnern eines Brutpaares der Eingang mit Schlamm, Erde, Kot oder anderen Stoffen bis auf eine kleine Öffnung vermauert. Das Männchen arbeitet von außen und das Weibchen von Innen. Die gemauerte Wand wird so fest, dass sie Vögel nach der Brutzeit Mühe haben, sie wieder aufzubrechen. Die ganze Zeit über kann das Weibchen nur seinen Schnabel durch die enge Öffnung stecken, um die vom Männchen heran geschaffte Nahrung zu übernehmen. Die 1-6 Eier müssen durchschnittlich 28 Tage lang bebrütet werden. Auch wenn die Jungen geschlüpft sind benötigen sie noch 3-4 Wochen, um tatsächlich selbstständig zu werden.Erst dann löst das Weibchen die Wand und verlässt zusammen mit den Jungvögeln die Bruthöhle.

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