Ringelnatter Steckbrief – Unterarten, Größe, Lebensweise, Giftigkeit, Feindverhalten

Eine unserer häufigsten Schlangenarten ist die Ringelnatter, die vom westlichen Asien über den größten Teil von Europa bis nach Nordwestafrika verbreitet ist. Die Ringelnatter ist nicht giftig, sie ist harmlos. Sie verfügt allerings über sehr scharfe Zähne, mit denen die Ringelnatter blitzschnell zu beißen kann. Der Biss ist sehr schmerzhaft.

Innerhalb dieses Verbreitungsgebietes treten viele Unterarten auf, die sich äußerlich nur zum Teil unterscheiden lassen. Die meisten zeichnen sich durch den Besitz von zwei mehr oder weniger deutlich getrennten gelben, weißen oder aber orangefarbenen Flecken am Hinterkopf aus, die nach vorn und hinten von je zwei schwarzen Flecken begrenzt werden.

Unterarten – Größe

Die bekanntesten Unterarten sind die gewöhnliche Ringelnatter, die 1,5 m Länge erreicht. Sie kommt östlich der Elbe bis nach Russland und auch in Skandinavien vor. Westlich verbreitet ist dagegen die bis zu 2 m lange Barrenringelnatter, die sich durch einen am Körper und Schwanz befindliche schwarze Fleckenzeichnung (Barren) zu erkennen gibt. Bei ihr können die beiden weißen Flecken hinter dem Kopf oft fehlen. Andere Unterarten sind zum Beispiel die Sizilianische Ringelnatter und die Spanische Ringelnatter.

Lebensweise

Ringelnattern leben häufig in, an oder in der Nähe von Teichen und Bächen, wo sie Jagd auf Frösche, Molche und Fische machen. Kröten, selbst große Individuen, werden ebenfalls gefressen. Dabei kann man beobachten, dass Ringelnattern ihre Beute, ganz entgegen den sonstigen Fressgewohnheiten von Schlangen, oft von hinten herunterschlingen. Der Grund hierfür wird im Verhalten der Kröten gesehen, die sich bei Gefahr mit Luft stark aufblähen können. Die untypische Fressweise ermöglicht es den Ringelnattern, diese Luft aus dem Beutetier wieder herauszupressen. Zur Eiablage suchen die Weibchen geeignete Verstecke aus, um dort bis zu 70 Eier zu legen.

Giftigkeit

Ringelnattern sind, obwohl auch sie Giftdrüsen besitzen, für den Menschen vollkommen ungefährlich. Die (nicht hohlen oder gefurchten) Zähne sind einfach viel zu kurz, um das giftige Sekret tief genug unter die Haut zu bringen. Im Experiment ist es jedoch stark genug, um kleinere Nagetiere zu töten.

Feindverhalten

Zu ihrer Verteidigung plattet die Ringelnatter ihren Körper ab, um sich dann mit Zischen und Scheinbissen zu wehren. Ergreift man sie dennoch, sondert sie Kot ab und verbreitet über die in die Kloake mündenden Stinkdrüsen einen unangenehmen, an der Kleidung haftenden Gestank.
Natürliche Feinde sind Igel, Störche, Reiher, Greifvögel und auch Iltisse. Durch Veränderungen ihrer Biotope durch den Menschen dürfte diese Natter jedoch erheblich stärker gefährdet sein.

Sollte sich eine Ringelnatter in den heimischen Garten verirrt haben, so muss immer ein Fluchtweg für sie frei gehalten werden. Leichtes Aufstampfen sollte schon ausreichen, um den ungewünschten Gast zu vertreiben.

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