Purpurreiher Steckbrief – Gestalt, Lebensweise, Fortpflanzung

Purpurreiher gehören derselben Gattung der Reiher an, wie der Grau- oder Fischreiher. Das Brutgebiet dieser um 80 cm großen und 0,6-1,34 kg schweren Reiher deckt sich weitgehend mit dem Verbreitungsgebiet des Graureihers. Purpurreiher leben in Afrika und Madagaskar, sowie in West-, Mittel-, und Südeuropa und Asien.

Gestalt

Von Graureiher unterscheidet den Purpurreiher seine schlankere, zierlichere Gestalt, die dunklere Farbe, sowie die größeren Füße und der stärker gebogene Hals. Über die blaugraue Rückenseite hängen bei erwachsenen Vögeln zu Schmuckfedern verlängerte, grauweiße Mantel- und kastanienbraune Schulterfedern. Der Scheitel, sowie die bis 14 cm langen Schopffedern des Purpurreihers sind glänzend schwarz. Die Körperunterseite und der schwarz gestreifte Hals heben sich rotbraun ab. Der bis zu 13.5 cm lange Schnabel ist gelblich braun. Beide Geschlechter sehen gleich aus.

Lebensweise

Purpurreiher bevorzugen als Lebensraum dichte Schilfbestände und deckungsreiche Sumpfgebiete, in denen sie unauffällig und zurückgezogen umherstreifen. Die langen Zehen, die verhältnissmäßig kurzen Läufe und der lange, geschwungene Hals sind deutliche Anpassungen an das Leben in dicht bewachsenem Gebiet. Auch auf dem Zug und in den Überwinterungsgebieten meiden Purpurreiher offene Wasserflächen.

Fortpflanzung

Mit Ausnahme der östlichen Population, die häufiger auch auf Bäumen nisten, legen Purpurreiher ihre Nester direkt auf dem Boden an. Die Nester werden in reinen Schilfbeständen aus locker aufgehäuftem Röhricht erbaut, während Purpurreiher in sumpfigen Gebieten, mit Erlen- und Weidengestrüpp, kleinere Nester auf niedrigem Strauchwerk errichten, die aus Zweigen und kleineren Ästen bestehen. Nur das Männchen erwählt den Nistplatz, während beide Brutpartner zusammen 7-12 Tage lang das Baumaterial aus der nahen Umgebung herbeiholen und zusammen verarbeiten.
Das Gelege besteht aus 4-5 blaugrünen Eiern und wird 20 bis 30 Tage lang von beiden Altvögeln erbrütet. Jedoch schwankt der Anteil beider Eltern am Brutgeschäft bisweilen stark. Gelegentlich brütet auch nur das Weibchen allein. Sowohl die Eier als auch die Jungen werden ständig sorgsam von einem Altvogel gegen übermäßige Sonneneinstrahlung geschützt, da sie sonst sehr schnell an zu viel Hitze zugrunde gehen können. Nach etwa einer Woche krabbeln die Jungen schon in der Nähe des Nestes umher, werden aber in den ersten 3 Wochen noch intensiv umsorgt. Nach 7 bis 8 Wochen sind sie flügge.

Ernährung

Purpurreiher sind Tag und Nacht unterwegs. Vorsichtig pirschen sie sich unter geschickter Ausnutzung der reichlich vorhandenen Deckung an kleinen Wasserstellen entlang oder machen aus dem Anstand heraus Jagd auf Fische, Lurche und deren Nachkommen, sowie auf Reptilien, Kleinsäuger, Insekten und andere Gliedertiere. Als sehr anpassungsfähige Vögel erbeuten Purpurreiher, je nach Verbreitungsgebiet und Jahreszeit, ganz unterschiedliche Tiere, jedoch machen 10 bis 20 cm lange Fische meist den Hauptanteil der Tagesration von etwa 200g aus.

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