Marabu Steckbrief – Lebensweise, Fortpflanzung

Der Marabu gehört in die Ordnung der Stelzvögel. Mit einer Scheitelhöhe bis zu 1,5 m und einer Flügellänge bis zu 80 cm gehören sie zu den größten Störchen.
Drei Arten leben in Afrika und Südasien.

Gewöhnlicher Marabu

Das Verbreitungsgebiet des eigentlichen Marabus erstreckt sich über Afrika von Mauretanien und dem Sudan weit südwärts bis fast ans Kap der Guten Hoffnung. Mit dem mächtigen, 32-35 cm langen, weißlichen Schnabel und ihrer unbefiederten Kopf- und Halsregion sind „Kropfstörche“ ganz unverwechselbare Vögel.
Der ebenfalls nackte, fleischfarbende 25 – 35 cm lange Kehlsack steht nicht mit der Speiseröhre in Verbindung und dient nicht etwa als Vorratsbehälter für Nahrung. Seine Funktion ist noch nicht vollständig geklärt. Er steht mit den Nasenhöhlen in Verbindung und kann ein wenig aufgeblasen werden.

Lebensweise

Marabus haben sich vielfach auf Aas als Nahrung spezialisiert und übernehmen so eine wichtige Role als Abfallbeseitiger, aber auch große Massen von Heuschrecken und anderen Insekten sowie alle mögliche andere tiereische Beute vertilgen diese großen Störche. Besonders wenn in der Trockenperiode die tropischen Gewässer durch Verdunstung stark zusammenschrumpfen, fischen Marabus die auf engen Raum zusammen gedrängten Fische und Lurche und andere Wassertiere heraus.

Als ausgezeichnete Segelflieger schweben Marabus mit angezogenem Kopf hoch in der Luft und halten nach Nahrung Ausschau. Sobald sie ein totes Tier erblickt haben, lassen sich die nächtigen Störche fallen und landen mit großer Geschwindigkeit – oft mitten zwischen Geiern, welche den Marabus ohne weiteres Platz machen. Obwohl sie nicht besonders streitlustig sind, halten ihre kräftigen Schnäbel die Geier als Nahrungskonkurrenten doch in gehörigem Abstand.

Satte, ruhende Marabus bieten mit ihren auf die Schuter zurück gezogenen Köpfen einen charakteristischen Anblick.

Fortpflanzung

Die Brutperiode beginnt, je nach Verbreitung zu ganz unterschiedlichen Jahreszeiten. In Mali, Gambi und Nigeria währt sie von Dezember bis April, in Malawi und Sambia dagegen von Mai bis September.

Marabus brüten in Kolonien und errichten ihre großen Horste aus kräftigen Ästen und Zweigen hoch in den Baumkronen oder auf Felsklippen. Das Gelege besteht aus 2-3 weißlichen Eiern und wird von beiden Brutpartnern, die man nicht an ihrem Aussehen von einander unterscheiden kann, etwa 30 Tage lang bebrütet.
Die Nestlinge haben ein weißes Dunenkleid, sie werden von beiden Eltern versorgt, bis sie nach etwa 18 Wochen selbstständig werden und das Nest verlassen.

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