Gazelle Steckbrief – Verbreitung, Lebensweise, Feinde

Im Allgemeinen versteht man unter Gazellen kleine, wendige Antilopen, die schnell laufen und gut springen können. Tatsächlich sind die Gazellen für die Tierforscher die „eigentlichen“ Antilopen. Es gibt 16 Arten. Sie leben ausschließlich in Afrika und Asien.

Im Süden Afrikas kann man den Springbock beobachten. Diese Gezelle wird dort „Trekbok“ , das beudeutet „Wandergazelle“ genannt. Springböcke ziehen nämlich, wahrscheinlich wegen Nahrungsmangels in unregelmäßigen Abständen durchs Land.
In den ostafrikanischen Steppen und Savannen sind Thomsongazelle und Grantgazelle die am häufigsten zu beobachtenden Arten. Allein im Serengeti-Nationalpark in Tansania gibt es schätzungsweise 275.000 Thomsongazellen und 30.000 Grantgazellen. Andere Gezellen sind aber längst nicht so häufig. Einige sind im Bestand stark zurück gegangen. Unkontrollierte Jagd und fehlende Schutzgebiete sind die Ursachen dafür, dass einige Gazellenarten heute gefährdet sind.

Sozialleben

Die soziale Gliederung der Gazellen ist vielfältig. Auf Wanderungen, die durch die Suche nach Wasser und Nahrung ausgelöst werden, strömen oft riesige Herden zusammen, Innerhalb dieser nach Hunderten und Tausenden zählenden Verbände herrscht ein loser Zusammenhalt. Wenn solche Gruppen in Gebiete mit günstigen Lebensbedingungen gelangen, oder wenn Regenzeit einsetzt, lösen sich die großen Verbände auf. Böcke einiger Arten bilden Männchenherden mit bis zu 50 Tieren.

In der Paarungszeit werden die Männchen oft territorial, das heißt, sie besetzen ein Revier und verteidigen es gegen jeden Rivalen.

Verbreitung

In manchen Gebieten treffen mehrere Gazellenarten zusammen. Thomson und Grantgazellen formieren sich zu gemischten Herden. Wenn sie sich wieder trennen, suchen die Grantgazellen die von lichtem Dornbusch bestandenen trockenen Hänge auf. Thomsongazellen wenden sich eher den etwas feuchteren Ebenen mit weiten Kurzgrasflächen zu.
Im südlichen Algerien leben 3 verschiedene Gazellenarten, die jedoch nach ihrem Aufenthaltsort getrennt sind. Edmigazellen leben im Gebirge, Dorkasgazellen in der steinigen Wüste und Dünengazellen in der Sanddünenregion.

Lebensweise

Erstaunlich ist die Widerstandsfähigkeit der Gazellen gegen extreme Witterungseinflüsse. Grantgazellen äsen in der Mittagshitze, wenn die meisten Steppentiere sich zurückziehen. Mongoleigazellen ertragen Temperaturen
von -40°C. Die Wahl ihrer Ruheplätze treffen die gazellen mit einiger Vorsicht. Mongoleigazellen scharren sich zum Ruhen eine Mulde von etwa 30 cm Tiefe. Gazellen sind ausschließlich am Tage aktiv. Bei langsamer Bewegung laufen sie oft im Passgang, bei schnellerem Lauf wechseln sie zum Kreuzgang über.
Die Sinnesorganze der Gazellen, Auge, Ohr und Geruchssinn sind gut entwickelt.

Feinde

Gazellen haben viele Feinde. Löwen, Leoparden, Geparde, Hyänen, Schakale, Hyänenhunde, Rothunde, Wölfe und Adler.
Geparde sind die typischen Feinde der Thomsongazellen. Aus einem Rudel sucht sich der Gepard ein bestimmtes Tier aus und hetzt es. Die übrigen Thomsongazellen beobachten zwar die Verfolgungsjagd, lassen sich jedoch kaum stören. Eine Gazele flüchtet mit einer Geschwindigkeit von etwa 60 km/h. Ein Gepard kann sie einholen. Geschickten Gazellen gelingt es jedoch nicht allzu selten, den Verfolger durch Ausdauer Schnelligkeit und Hakenschalgen loszuwerden.

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