Schloss Schönbrunn war die Hauptsommerresidenz der habsburgischen Herrscher in Hietzing bei Wien. Der Name Schönbrunn (bedeutet „schöne Quelle“) geht auf einen artesischen Brunnen zurück, aus dem das Wasser für den Hof getrunken wurde.
Das Rokoko-Schloss mit 1.441 Zimmern ist eines der bedeutendsten Bau-, Kultur- und Geschichtsdenkmäler des Landes.
Die Geschichte des Palastes und seiner weitläufigen Gärten umspannt mehr als 300 Jahre und spiegelt die wechselnden Geschmäcker, Interessen und Bestrebungen der aufeinanderfolgenden Habsburger Monarchen wider.
Seit Mitte der 1950er Jahre ist es eine bedeutende Touristenattraktion.
Geschichte
Im Jahr 1569 erwarb der römische Kaiser Maximilian II. eine große Aue des Wienflusses unterhalb eines Hügels, gelegen zwischen Meidling und Hietzing.
Der frühere Besitzer hatte 1548 ein Herrenhaus namens Katterburg errichtet. Der Kaiser ordnete an, das Gebiet zu umzäunen und dort Wild wie Fasane, Enten, Rehe und Wildschweine anzusiedeln, damit es als höfisches Erholungsjagdrevier dienen konnte.
In einem kleinen abgetrennten Teil des Areals wurden „exotische“ Vögel wie Truthähne und Pfaue gehalten. Auch Fischteiche wurden angelegt.
Während des nächsten Jahrhunderts wurde das Gebiet als Jagd- und Erholungsgebiet genutzt. Eleonora Gonzaga, die die Jagd liebte, verbrachte dort viel Zeit und bekam das Gebiet nach dem Tod ihres Mannes Ferdinand II. als Witwensitz vermacht.
Von 1638 bis 1643 erweiterte sie die Katterburg um ein Palais, 1642 wurde der Name „Schönbrunn“ erstmals in einer Rechnung erwähnt. Auch die Ursprünge der Schönbrunner Orangerie scheinen auf Eleonora Gonzaga zurückzugehen.
Das Schloss Schönbrunn in seiner heutigen Form wurde in den 1740-50er Jahren während der Regierungszeit von Kaiserin Maria Theresia, die das Anwesen als Hochzeitsgeschenk erhielt, erbaut und umgestaltet. Franz I. ließ das Äußere des Schlosses im neoklassizistischen Stil umgestalten, wie es sich heute präsentiert.
Franz Joseph, der am längsten regierende Kaiser Österreichs, wurde in Schönbrunn geboren und verbrachte dort einen großen Teil seines Lebens. Er starb dort am 21. November 1916 im Alter von 86 Jahren.
Nach dem Sturz der Habsburgermonarchie im November 1918 ging das Schloss in den Besitz der neu gegründeten Republik Österreich über und wurde als Museum erhalten.
Nach dem Zweiten Weltkrieg und während der alliierten Besatzung Österreichs (1945-55) wurde Schloss Schönbrunn als Bürogebäude für die britische Delegation bei der Alliierten Kommission für Österreich und als Hauptquartier für die kleine britische Militärgarnison in Wien requiriert.
Mit der Wiedererrichtung der österreichischen Republik im Jahr 1955 wurde das Schloss wieder zum Museum. Es wird auch heute noch gelegentlich für wichtige Veranstaltungen genutzt, wie z.B. für das Treffen zwischen US-Präsident John F. Kennedy und dem sowjetischen Ministerpräsidenten Nikita Chruschtschow im Jahr 1961.
Seit 1992 sind Schloss und Garten im Besitz der Schloss Schönbrunn Kultur-und Betriebsges.m.b.H., einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung, die sich zu 100 Prozent im Besitz der Republik Österreich befindet, und werden von dieser verwaltet.
Die Gesellschaft führt die Konservierung und Restaurierung aller Schlossobjekte ohne staatliche Subventionen durch. Die UNESCO hat das Schloss Schönbrunn 1996 zusammen mit seinen Gärten als bemerkenswertes Barockensemble und Gesamtkunstwerk in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen.

Gärten
Der skulpturale Gartenraum zwischen dem Schloss und dem Neptunbrunnen wird als Großes Parterre bezeichnet.
Der französische Garten, der einen großen Teil des Areals einnimmt, wurde 1695 von Jean Trehet, einem Schüler von André Le Nôtre, geplant. Er enthält u.a. ein Labyrinth.
Die Anlage umfasst aber noch viele weitere Attraktionen: neben dem Tiergarten, einer um 1755 errichteten Orangerie, die den Luxus europäischer Paläste dieser Art stapelt, ist ein Palmenhaus (das bis 1882 etwa zehn frühere und kleinere Glashäuser im westlichen Teil des Parks ersetzte) erwähnenswert.
Der westliche Teil wurde in den Jahren 1828-1852 im englischen Gartenstil gestaltet.
Das als Meidlinger Vertiefung bezeichnete Gebiet westlich des Schlosses wurde im 19. Jahrhundert zum Spiel- und Exerzierplatz für die Kinder der Habsburger umfunktioniert.
Jahrhundert zu einem Spiel- und Exerzierplatz für die Kinder der Habsburger umfunktioniert. Zu dieser Zeit war es üblich, Parkanlagen für die militärische Ausbildung junger Fürsten zu nutzen.
Während die zu diesem Zweck errichtete Miniaturbastion nicht mehr existiert, ist der Gartenpavillon, der als Unterstand diente, noch vorhanden. Er wurde 1927 in ein Café umgewandelt und ist seit 2013 als Landtmann’s Jausenstation bekannt.
Am äußersten westlichen Rand wurde 1828 mit dem Bau des Alten Palmenhauses ein botanischer Garten neu angelegt, der auf ein früheres Arboretum zurückgeht. Ein modernes Gehege für Orang-Utans wurde neben einem Restaurant und Büroräumen im Jahr 2009 wiederhergestellt.
Quelle: Wiki