Pfälzerwald Steckbrief & Bilder

Der Pfälzerwald ist eine Mittelgebirgsregion im Südwesten Deutschlands, gelegen in der Pfalz im Bundesland Rheinland-Pfalz. Der Wald ist ein ausgewiesener Naturpark Pfälzerwald mit einer Fläche von 1.771 km2, seine höchste Erhebung ist die Kalmit (672,6 m).

Zusammen mit dem nördlichen Teil der angrenzenden Vogesen in Frankreich bildet er das von der UNESCO ausgewiesene Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen.

Geografie

Topographie

Der Pfälzerwald gehört zusammen mit den Vogesen südlich der französischen Grenze, von denen er morphologisch nicht getrennt ist, zu einem einzigen, etwa 8.000 km2 großen Mittelgebirgsraum, der vom Börrstädter Becken (Linie von Winnweiler über Börrstadt und Göllheim) bis zur Burgundischen Pforte (auf der Linie Belfort-Ronchamp-Lure) verläuft und die westliche Begrenzung der Oberrheinischen Tiefebene bildet.

Diese Landschaft bildet wiederum den östlichen Teil der sehr ausgedehnten östlichen Skarpen Frankreichs, die auf deutschem Boden große Teile der Pfalz und des Saarlandes einnehmen, mit älteren (z. B. am Donnersberg) und jüngeren Schichten (Muschelkalk, z. B. Westrich-Plateau).

Grenzen

Die Mittelgebirgslandschaft des Pfälzerwaldes wird nach Norden durch die ausgedehnte Hügellandschaft des Nordpfälzer Berglandes fortgesetzt, dessen höchster Punkt der vulkanische Donnersberg (687 m) ist.

Im Süden wird es durch den nördlichen Teil der Vogesen in Frankreich fortgesetzt.

Das östliche Ende des Waldes (Haardt) grenzt an das Weinanbaugebiet Pfalz. Hier verläuft die Deutsche Weinstraße durch das hügelige Gebiet zwischen Pfälzerwald und Oberrheintal.

Das Hügelland zwischen dem Haardtgebirge und der Oberrheinischen Tiefebene, in dem der Pfälzer Wein angebaut wird, wird als Weinstraße bezeichnet.

Durch dieses Gebiet verläuft die Deutsche Weinstraße.
Westlich von Kaiserslautern liegt die sumpfige Niederung von Landstuhl.

Struktur

Der Pfälzerwald lässt sich in drei Bereiche unterteilen.

  1. Der nördliche Pfälzerwald, der von der ausgedehnten nordpfälzischen Hügellandschaft begrenzt wird und nach Süden bis zu einer Linie von Kaiserslautern bis Bad Dürkheim reicht
  2. Der Mittlere Pfälzerwald von der Isenach und der Linie Kaiserslautern – Bad Dürkheim bis zur Queich und der Linie von Pirmasens nach Landau
  3. Der Südpfälzer Wald, der sogenannte Wasgau, vom Bach Queich und der Linie Pirmasens – Landau bis zur französischen Grenze im Süden.

Unterabteilungen

Der Pfälzerwald ist ein Großraum (3. Stufe) innerhalb des Pfälzisch-Saarländischen Karstgebiets (ein Großraum 2. Stufe) und verläuft südlich bis zum Col de Saverne, also weit in französisches Gebiet hinein, wo er sich als Vogesenkamm fortsetzt.

Dies bleibt wegen der französischen Grenze oft unerkannt; daher wird der französische Südteil des Naturraums oft fälschlicherweise zu den Nordvogesen gezählt.

Die wichtigen Untergliederungen dieses Buntsandsteingebirges wurden in den 50er und 60er Jahren im Handbuch der Naturraumgliederung Deutschlands und in den Kartenblättern 1:200.000 der Bundesanstalt für Landeskunde erstellt.

Trotzdem hat sich eine gewisse Abweichung in der Namensgebung des Handbuchs durchgesetzt.

Die wichtigsten untergeordneten Landschaften werden mit Hilfe einer Karte aufgelistet, wobei die Karte nur die Namen der bekannten Landschaften und nur die bedeutenderen Landschaftsgrenzen zeigt.

  • Pfälzerwald
  • Unterpfälzer Wald (Nordpfälzer Wald)
  • Otterberger Wald (bis ca. 380 m)
  • (Sembach-Plateau)
  • Stumpfwald (nur über 400 m an der Südgrenze)
  • Queitersberg (Quaidersberg, Quaitersberg; 394 m); östlicher Stadtrand von Kaiserslautern
  • Mittlerer Pfälzerwald (nur deutlich abgesetzte Landschaftsbestandteile dargestellt)
  • Diemersteiner Wald (bis ca. 450 m)
  • Leininger Sporn (bis 516 m)
  • Hochpfälzer Wald (Haupthochfläche der Frankenweide; bis zu 610 m)
  • Haardt (bis zu 673 m)
  • Wasgau
  • Westlicher Wasgau (bis zu 513 m)
  • Bitscher Wald Niederung
  • Dahn-Annweiler Felsenland
  • Stürzelbronn-Schönau Felsenland (bis zu 581 m)
  • Dahner Felsenland (bis 577 m)
  • Dahner Felsenland im engeren Sinne
  • Annweiler Felsenland
  • Annweiler-Albersweiler Randgebiet („Trifelsland“)
  • Östlicher Wasgau
  • Oberer Mundatwald (bis 562 m)
  • Hochwald (bis 529 m)
  • Lembacher Graben
  • Südlicher Wasgau (bis 526 m; entwässert in die Moder)

Geschichte

Name

Der Name Pfälzerwald wurde erstmals 1843 – als die Pfalz zum Königreich Bayern gehörte – von Förstern der zentral gelegenen Gemeinde Johanniskreuz für die Wälder des Buntsandsteingebietes in der Pfalz verwendet.

Mit der Gründung des Pfälzerwald-Vereins (PWV) im Jahr 1902 wurde der Gebrauch erweitert, insbesondere Fritz Claus, einer der Pioniere des PWV, bemühte sich um die Verbreitung des Namens.

Eine präzisere, wissenschaftlich fundierte Definition des Pfälzerwaldes als eigenständiger Naturraum wurde 1911 von Daniel Häberle, einem pfälzischen Geographen und Heimatforscher, eingeführt.

1850 gab es noch keinen übergreifenden Namen für das Pfälzer Buntsandsteingebirge Historische, nicht geographische, sondern territoriale Faktoren bestimmten damals die Wahrnehmung.

Die Kelten und Römer hingegen betrachteten das gesamte Gebirge westlich des Rheins als eine Einheit und unterschieden nicht zwischen verschiedenen Teilen des heutigen Pfälzerwaldes und den Vogesen.

Das Gebirge wurde nach dem keltischen Waldgott Vosegus benannt und ist in vielen römischen Handschriften als „silva vosegus“ oder „mons vosegus“ verzeichnet.

Aus dieser sprachlichen Wurzel entstand im Mittelalter der Name Vogesen im französischen Sprachraum und Wasgen oder Was(i)genwald, später auch Wasgau, im deutschen Sprachraum.

Während der Begriff Wasgen also noch lange Zeit den gesamten westrheinischen Höhenzug bezeichnete, beschränkte er sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts allmählich auf den elsässischen Teil des Sandsteingebirges, während für den pfälzischen Teil zunehmend der Begriff Pfälzerwald verwendet wurde.

Dies führte dazu, dass der Pfälzerwald und die Vogesen als getrennte und eigenständige Landschaften definiert wurden.

In den letzten Jahrzehnten hat sich jedoch im Zusammenhang mit der europäischen Integration (Schengener Abkommen) die Tendenz verstärkt, den gesamten Gebirgskomplex wieder als eine geographische Einheit zu betrachten.

Ein Beleg für diese veränderte Sichtweise ist z.B. die Einrichtung des ersten grenzüberschreitenden Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen durch die UNESCO im Jahr 1998.

Quelle: Wiki

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