Kurfürstendamm Steckbrief & Bilder

Der Kurfürstendamm ist eine der bekanntesten Alleen in Berlin.

Die Straße hat ihren Namen von den ehemaligen Kurfürsten von Brandenburg.

Der breite, lange Boulevard kann als die Champs-Élysées von Berlin bezeichnet werden und ist von Geschäften, Häusern, Hotels und Restaurants gesäumt.

Vor allem viele Modedesigner haben dort ihre Geschäfte, aber auch die Ausstellungsräume mehrerer Autohersteller.

Beschreibung

Die Allee umfasst vier Platanenreihen und führt auf einer Länge von 3,5 km durch die Stadt. Sie zweigt vom Breitscheidplatz, wo die Ruine der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche steht, ab und führt in südwestlicher Richtung bis zum Stadtteil Grunewald.

An der Kreuzung mit der Joachimstaler Straße passiert sie das Café Kranzler, Nachfolger des Café des Westens, einem berühmten Treffpunkt für Künstler und Bohémiens der Vorkriegszeit.

An der gleichen Kreuzung befinden sich der U-Bahnhof Kurfürstendamm und das Swissôtel Berlin. Einen Block weiter, in der Nähe des U-Bahnhofs Uhlandstraße, befindet sich das Hotel Bristol Berlin (ehemals Kempinski) sowie das Theater am Kurfürstendamm, auf dem Gelände einer ehemaligen Ausstellungshalle der Berliner Secession.

Am Adenauerplatz erreicht der Boulevard den Bezirk Wilmersdorf, wo er die Schaubühne am Lehniner Platz passiert. Das nüchterne westliche oder „obere“ Ende des Kurfürstendamms wird durch den Bahnhof Berlin-Halensee an der Ringbahn und die Kreuzung mit der Bundesautobahn 100 (Stadtring) am Kreisverkehr Rathenauplatz mit der lange umstrittenen Skulptur „Beton-Cadillacs“ von Wolf Vostell aus dem Jahr 1987 markiert.

Am Kurfürstendamm befinden sich Luxusboutiquen wie:

Aigner, Bally, Bogner, Bottega Veneta, Brunello Cucinelli, Bucherer, Bvlgari, Burberry, Cartier, Chanel, Chopard, Dior, Dolce & Gabbana, Ermenegildo Zegna, Escada, Giorgio Armani, Gucci, Hermès, Hublot, Hugo Boss, Jil Sander, Longchamp, Louis Vuitton, Maybach, MCM, G&H Jewellers (Eröffnung in Kürze), Michael Kors, Moncler, Philipp Plein, Porsche Design, Prada, Roberto Cavalli, Rolex, Saint Laurent Paris, Salvatore Ferragamo, Steiff, Tumi, Valentino, Versace, Wolford, Wunderkind und Zilli.

Geschichte

Der Kurfürstendamm entwickelte sich im Gegensatz zu den angrenzenden Straßen aus einem historischen Damm, der von den brandenburgischen Markgrafen angelegt wurde, um das Jagdschloss Grunewald zu erreichen, das um 1542 auf Geheiß des hohenzollerischen Kurfürsten Joachim II. Hector errichtet wurde.

Obwohl das genaue Baudatum unbekannt ist, ist bereits in einer Karte von 1685 ein unbenannter Damm, der vom Stadtschloss durch das sumpfige Gebiet zwischen den Siedlungen Charlottenburg (damals Lietzow) und Wilmersdorf zum Grunewald führte, eingezeichnet.
Der Name Churfürsten Damm wurde erstmals zwischen 1767 und 1787 erwähnt.

Ab 1875 wurde der ehemalige Reitweg auf persönliche Initiative von Reichskanzler Otto von Bismarck, der an seinem westlichen Ende auch den Bau der Villenkolonie Grunewald vorschlug, als Boulevard mit einer Breite von 53 m ausgebaut. 1882 stellte Ernst Werner von Siemens auf einer Versuchsstrecke in der Nähe des Bahnhofs Halensee sein Konzept des Oberleitungsbusses Elektromote vor.

1909 wurde der nahe gelegene Lunapark eröffnet, der damals größte Vergnügungspark Europas nach dem Vorbild von Coney Island, in dem der Boxer Max Schmeling 1926 seinen ersten Titel als Deutscher Meister im Halbschwergewicht gewann.

Nach einer langen Phase des Niedergangs wurde der Park 1933 endgültig geschlossen. Große Teile sind heute von der Stadtautobahn überdeckt.

Im Jahr 1913 wurde das neue Marmorhaus-Kino eröffnet. In der Stummfilmzeit fanden hier eine Reihe großer Filmpremieren statt.
Besonders in den „Goldenen Zwanzigern“ war der Kurfürstendamm im „Neuen Westen“ ein Zentrum des Berliner Freizeit- und Nachtlebens, eine Ära, die mit der Weltwirtschaftskrise und der Machtergreifung der Nazis 1933 endete.

Die Geschäfte und Betriebe jüdischer Gewerbetreibender wurden zur Zielscheibe mehrerer Pogrome, die in der „Reichskristallnacht“ vom 9. November 1938 gipfelten. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Boulevard durch Luftangriffe und die Schlacht um Berlin schwer beschädigt, doch nach dem Krieg begann der Wiederaufbau zügig, und als Berlin in Ost- und West-Berlin geteilt wurde, entwickelte sich der Kurfürstendamm zur führenden Geschäftsstraße West-Berlins in der Zeit des Wirtschaftswunders.

Auch deshalb umfasste John F. Kennedys Rundgang durch West-Berlin am 26. Juni 1963 einen Teil von ihm. Wenige Jahre später wurde der Kurfürstendamm zum Schauplatz von Protesten und Großdemonstrationen der deutschen Studentenbewegung.

Am 11. April 1968 wurde der Sprecher Rudi Dutschke beim Verlassen des Büros des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes am Kurfürstendamm Nr. 140 in den Kopf geschossen. Nach der deutschen Wiedervereinigung musste der Kurfürstendamm mit zentralen Plätzen wie dem Potsdamer Platz, der Friedrichstraße und dem Alexanderplatz konkurrieren, was zur Schließung zahlreicher Cafés und Kinos führte.

Als westliche Fortsetzung der Tauentzienstraße mit ihren großen Kaufhäusern behielt er den Charakter einer Flanier- und gehobenen Einkaufsstraße.

Das weltweit einzigartige internationale Kunstprojekt United Buddy Bears wurde im Sommer 2011 in Berlin auf dem Kurfürstendamm präsentiert.

Quelle: Wiki

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