Brillenbär Steckbrief – Verbreitung, Lebensweise, Fortpflanzung

Der Brillen- oder Andenbär ist der einzige überlebende Nachfahre der eiszeitlichen Neuweltbären, die man als Kurzschnauzbären bezeichnet.

Aussehen

Die Männchen dieser dämmerungs- und tagaktiven Bären erreichen nur eine Schulterhöhe von 70-80 cm und sind damit die kleinsten rezenten echten Bären.
Die Weibchen bleiben noch erheblich kleiner als die Männchen. Die Bären können aber ein Gewicht von 130-160 kg auf die Waage bringen.
Das Fell der Brillenbären ist dicht und überwiegend schwarz. Ihren Namen haben die von einer weißlich, oft brillenartigen Zeichnung im Gesicht. Sie kann jedoch besonders bei den bolivianischen Formen häufig fehlen.
Die Füße der Brillenbären enden mit jeweils 5 kurz gebliebenden Krallen.

Verbreitung & Lebensweise

Die Brillenbären bewohnen hochalpine tropische und subtropische Regenwälder Südamerikas, namentlich die der Anden. (Andenbär) Innerhalb ihres Verbreitungsgebietes sind sie sehr anpassungsfähig. Sie kommen dort auch auf Gebirgswiesen in einer Höhe von 4700 Metern vor.

Über die Brillenbären in freier Wildbahn ist sehr wenig bekannt, da diese Art sehr scheu ist. Wir finden bei den Brillenbären sowohl Einzelgänger als auch Muterfamilien. Der Brillenbär ist ein ausgezeichneter Kletterer und schläft in Baumhählen oder häufiger noch in selbstgefertigten Baumnestern. Seiner überwiegend vegetarischen Nahrung aus Früchten, besonders von Kakteen, zarten Trieben und Palmenschößlingen fügt er gelegentlich auch Fleischmahlzeiten hinzu. Diese bestehen aus Kleintieren aller Art, nur selten vergreift er sich an größerem Wild oder an Haustieren, dann meist an Lamas. Im Zusammenleben spielen charakteristische trillernde Kontaktlaute eine große Rolle.

Fortpflanzung

Die Paarungen finden in der Wildnis über das gesamte Jahr statt. Nach der Paarungszeit trennen sich das Mänchen und das Weibchen wieder.
Die Trächtigkeit der Weibchen dauert 8-9 Monate. Danach bringen sie in einer Baumhöhle 2-3 Junge zur Welt, die über eine lange Zeit bei der Mutter bleiben. Da der Brilenbär in seiner Heimat vom Aussterben bedroht ist und er in zoologischen Gärten zu den seltensten Pfelglingen zählt, ist über seine Biologie nur außerordentlich wenig bekannt. Seine nächsten Verwandten sind nicht, wie man vermuten könnte, die nordamerikanischen Schwarzbären, sondern die südostasiatischen Malienbären.
Nach drei bis sechs Jahren erreichen die Jungtiere die Geschlechtsreife, die Angabe des Jahres ist von dem Nahrungsangebot und somit von dem Gewicht der Tiere abhängig.
Die maximale Lebensdauer der Weibchen liegt bei etwa 35 jahren und bei den Männchen liegt diese zwischen 35 und 40 Jahren.

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