Ameisenigel Steckbrief – Körperbau, Fortpflanzung, Lebensweise

Die Ameiesenigel stellt man in 2 Gattungen mit insgesamt 5 Arten. Der Ameisenigel ist ein Schnabeligel. Er zählt in die Klasse der Eierlegenden Säugetiere. Die Ameisen- oder Schnabeligel sind die häufigsten und erfolgreichsten Kerbtierjäger Australiens. Im englischen Sprachgebrauch tragen sie häufig noch den alten wissenschaftlichen Namen Echidna.

Körperbau

Schnabeligel sind behaart und tragen auf dem Rücken und an den Körperseiten, je nach Art unterschiedlich, mehr oder weniger Stacheln. Der Körper ist plump und gedrungen. Vom Schwanz ist nur ein kleiner Stummel zu erkennen. Die verhältnismäßig kurzen Beine stehen seitlich weit auseinander. Die Füße sind mit 3-5 Krallen bewehrt. Die zweite ist besonders lang und wird als Putzkralle verwendet, um Fell und Stachelkleid zu säubern.
Das Gehör ist gut, die Ohrmuschekn sind klein oder fehlen ganz, in diesem Fall ist nur ein kleiner Ohrspalt sichtbar. Der kleine Kopf ist schnabelartig verlängert, ganz vorne an der langen röhrenförmigen Schnauze sitzen die Nasenlöcher. Der Schnabel der Ameisenigel ist mit einer kräftigen Hornscheide umkleidet. Die Mundöffnung ist eng und lässt grade mal so viel Platz, dass die lange wurmförmige Zunge weit herausgestreckt und mit der daran haftenden Beute wieder hinein gezogen werden kann. Große Drüsen im Mundraum versorgen sie immer mit reichlich klebrigen Speichel, der ein wichtiges Hilfsmittel beim Aufnehmen der Nahrung ist. Ameisenigel haben niemals echte Zähne. Dafür ist die Zunge an ihrem Grund mit einer Vielzahl verhornter Höcker besetzt. Sie arbeitet gegen hornige Gaumenleisten und zerquetschen so die Nahrung.

Fortpflanzung

Ameisenigel sind Einzelgänger. Männchen und Weibchen finden sich nur zur Paarungszeit Ende Juni und im Juli zusammen. Nach einer Eibildungszeit von etwa einem Monat wird das eine Ei- selten sind es mehr- abgelegt. Zur Fortpflanzungszeit bilden die weiblichen Tiere in der Bauchmitte eine Bruttasche aus. Wie das Ei dort abgelegt ist unbekannt. Sie hat muskolöse Wände und entsteht auf bisher noch nicht geklärte Weise druch Einsenkung der Bauchdecke. Wenn die Bauchmuskulatur erschlafft, dann verschwindet sie wieder. In dieser Tasche, die auch als Inkubatorium bezeichnet wird, münden zwei Michdrüsenfelder, deren Absonderungen von einigen Haarbüscheln weitergeleitet werden.

Lebensweise

Schnabeligel bewohnen Wald- und Parklandschaften ebenso wie Buschsteppengebiete, haben aber eine besondere Vorliebe für steiniges und felsiges Gelände. In niederen Lagen sind sie genauso anzutreffen wie in Hochlagen bis 2500 Meter. Diese plumpen, kurzbeinigen Tiere entwickeln in unwegsamen Gelände eine Geschicklichkeit , die man ihnen wirklich nicht zutrauen würde. Mit ihren langen, sehr kräftigen Krallen finden die in Unebenheiten stets guten Halt.
Die Igel verlassen erst in der Abenddämmerung ihren Unterschlupf, in dem sie den Tag verschlafen haben.

Bei Gefahr graben sie sich mit allen vier Füßen gleichzeitig sehr schnell ein, sodass es aussieht als versinken sie im Boden. Dort verkeilen sie sich mit ihren mächtigen Klauen und den seitlichen Stacheln so fest, dass es unmöglich ist, sie aus dieser Grube zu entfernen. Aus dem Boden ragen nur noch die Rückenstacheln heraus und machen den Ameisenigel für jeden Feind unangreifbar. Ist der Untergrund zu hart, dann rollen sie sich zusammen, so wie unsere einheimischen Igel. Aufgrund dieser beiden Schutzmaßnahmen haben die Igel kaum Feinde. Die australischen Eingeborenen fangen sie aber gelegentlich und essen sie.

Schnabeligel haben keine Stimme, manchmal lassen sie ein ärgerliches Prusten oder Schnaufen hören.

Nahrung

Ameisenigel fressen vorallem Ameisen und Termiten, aber auch kleine Schnecken und Würmer und andere Kleintiere, die an der wurmförmigen Zunge haften bleiben und durch die enge Mundöffnung hindurchpassen. Hat der ausgezeichnete Geruchssinn ein Tier entdeckt, so schießt die klebrige Zunge weit heraus und verschwindet mit ihrer Beute genauso schnell wieder im röhrenförmigen Schnabel.

Lebenserwartung

Schnabeligel können ein recht hohes Alter erreichen. Von einem Tier, das lange Zeit im Zoologischen Garten von Philadelphia lebte, ist sicher nachgewiesen, dass es älter als 50 Jahre wurde.

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