Waschbären Steckbrief – Bilder, Verhalten, Rassen und Arten

Name

Die fachwissenschaftlich als „Procyon lotor“ bezeichnete Kleinbärenart wird im Deutschen zumeist „Waschbär“, seltener „Nordamerikanischer Waschbär“ genannt.

Aussehen

Ausgewachsene Waschbären können eine Länge von bis zu 65 cm (ohne Schwanz) erreichen. Der Schwanz der durchschnittlich etwa acht kg schweren Tiere, die ein mittelgraues und mittellanges Fell haben, weist eine charakteristisch schwarz-helle Ring-Färbung auf und ist bis zu 40 cm lang. Die relativ gedrungenen Waschbären haben eine der Gesichtszeichnung der Marderhunde ähnelnde, schwarze, weiß eingefasste Gesichtsmaske am breiten Kopf. Auffallend sind auch die spitze Schnauze, die überlangen Krallen an den Vorderpfoten und die großen, weit aus dem Kopffell herausragenden, abgerundeten Ohren.

Heimat

Die ursprünglichen Heimatgebiete der Waschbären sind nordamerikanische, wasserreiche Wälder. Heute kommen sie auch in Japan, Mitteleuropa und Russland vor. Diese Populationen gehen auf ausgesetzte oder aus Pelzfarmen ausgebrochene Tiere zurück. In Deutschland wurde das wahrscheinlich erste Waschbärenpärchen 1934 am hessischen Edersee ausgesetzt. Die aktuelle deutsche Waschbärenpopulation wird auf etwa 400.000 Tiere geschätzt.

Lebensraum

Der natürliche Lebensraum der Waschbären sind Misch- oder Laubwald-Regionen. Die überaus anpassungsfähigen Tiere verstehen es aber auch, sich in besiedelten Landschaften zu behaupten.

Rassen und Arten

Neben dem nordamerikanischen Procyon lotor, der sich in etwa 20, sich nur unwesentlich voneinander unterscheidende Unterarten gliedert, gibt es noch drei weitere Unterarten von Procyon lotor, die ausschließlich im karibischen Raum vorkommen und früher als eigene Arten galten: Bahamas-Waschbär, Guadeloupe-Waschbär und Tres-Marias-Waschbär.
Der kleine Cozumel-Waschbär (Procyon pygmaeus), der nur auf der mexikanischen Insel Cozumel vorkommt, gilt dagegen als eigenständige Art der Waschbären-Gattung.

Verhalten

Die wehrhaften Tiere, die in Europa kaum natürliche Feinde haben, sind Allesfresser und ernähren sich unter anderem von erbeuteten Kleinsäugern, Amphibien, Würmern, Obst, Nüssen und menschlichem Nahrungsabfall. Die dämmerungs- und nachtaktiven Tiere leben zum Teil allein, zum Teil in kleinen Familiengruppen oder losen Rüdenkoalitionen. Waschbären gelten als intelligent und überaus neugierig. Die Tiere, die über lediglich beschränkte Sehfähigkeiten verfügen, erforschen ihre Umgebung vor allem mit ihren Vorderpfoten. Im Winter halten Waschbären zwar keinen Winterschlaf, reduzieren ihre Aktivitäten aber erheblich und verbringen den Winter vor allem in windgeschützten Baumhöhlen, Dachbodenwinkeln oder ähnlichen Verstecken.

Nachwuchs

Waschbärweibchen bekommen nach einer Tragezeit von zwei Monaten zwei bis drei Welpen pro Jahr.

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Lebenserwartung

Die natürliche Lebenserwartung in freier Wildbahn liegt im Durchschnitt bei zwei bis drei Jahren. In seltenen Fällen können frei lebende Waschbären älter als zehn Jahre werden. Die häufigsten Todesursachen bei erwachsenen Waschbären sind Bejagung durch den Menschen und Überfahrenwerden. In Gefangenschaft können Waschbären bis zu 20 Jahre alt werden.

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