Kuh Steckbrief – Allgemeines, Rassen, Nutzung

Allgemeines

Größe: Je nach Rasse etwa 1,40 m (Widerristhöhe)
Gewicht: 500-800 kg (weiblich/Kuh), 1000-1200 kg (männlich/Bulle)
Lebensdauer: bis 20 Jahre
Ernährung: Gras, Heu, Grassilage, Maissilage, teilweise auch Kraftfutter (Pellets), Mineralfutter, etwas Biertreber als eiweißreiches Beifutter für Milchkühe
Herkunft: Europa, Asien
Ordnung: Paarhufer (Artiodactyla)
Unterordnung: Wiederkäuer (Ruminantia)
Familie: Hornträger (Bovidae)
Gattung: Eigentliche Rinder (Bos)
Art: Auerochse (Bos primigenius)
Unterart: Hausrind (Bos primigenius taurus)
Merkmale: 4 Mägen, teils sehr hohe Milchleistung

Kuh

Was ist eigentlich eine Kuh?

Das Tier, das mit der Bezeichnung meist gemeint ist, ist grundsätzlich ein Rind. Als „Kuh“ wird ein weibliches Rind bezeichnet, das schon mindestens ein Kalb geboren hat. Männliche Rinder werden „Bulle“ oder „Stier“ genannt; ein kastrierter Bulle bzw. Stier heißt „Ochse“. Jungtiere bis zu einem Alter von etwa 6 Monaten nennt man Kälber (weibliche heißen „Kuhkälber“, männliche „Bullenkälber“ oder „Stierkälber“). Weibliche Jungrinder nennt man „Färsen“, bis sie ihr erstes Kalb zur Welt bringen (meist im Alter von etwa 2 Jahren). Männliche Jungrinder bis zu einem Alter von etwa 2 Jahren heißen „Jungbullen“.

Rassen und Nutzung

In Deutschland beliebte Rassen sind das Fleckvieh (Simmentaler Rind), das Braunvieh, das Holsteinrind (Holstein Friesian und Red Holstein) und die Charolais. Meist sieht man auf Bauernhöfen nur eine Rinderrasse. Das kommt daher, dass sich der landwirtschaftliche Betrieb auf eine bestimmte Nutzungsrichtung festgelegt hat, z. B. die Haltung von Fleischrindern zur Mast oder von Milchrindern für die Milchproduktion. Die cremefarbenen Charolais-Rinder kommen ursprünglich aus Frankreich und sind eine typische „Fleischrasse“. Das Holsteinrind dagegen ist nicht so muskulös gebaut, hat dafür aber eine enorme Milchleistung. Holsteins gibt es in schwarz-weiß (dann heißen sie „Holstein Friesian“ oder auch kurz „HF“) und in braun-weiß („Red Holsteins“). Das aus dem Allgäu bekannte Braunvieh ist ein hübsches graubraunes Rind mit heller Nase. Es wird schwerpunktmäßig zur Milchgewinnung genutzt, hat aber auch einen guten Fleischansatz (man spricht hier von einer „milchbetonten Zweinutzungsrasse“). Das braun-weiß gescheckte Fleckvieh (Simmentaler Rind) ist kräftig und hat eine gute Milchleistung: Es ist ein klassisches „Zweinutzungsrind“.

Wiederkäuen

Einen Großteil ihres Tages verbringen Rinder mit dem Wiederkäuen. Dabei wird die gefressene Nahrung mehrfach wieder hochgewürgt, gründlich eingespeichelt und durchgekaut und danach wieder abgeschluckt. Mit ihren 4 Mägen (Pansen, Netzmagen, Blättermagen, Labmagen) und den darin enthaltenen Mikroorganismen können Rinder auch ansonsten schwer verdauliche Nahrungsbestandteile wie z. B. Zellulose verwerten.

Fortpflanzung

Um Milch geben zu können, muss eine Kuh regelmäßig ein Kalb zur Welt bringen. Geschlechtsreife weibliche Rinder haben einen regelmäßigen Zyklus. Dieser dauert jeweils 3 Wochen und ist in mehrere Phasen unterteilt. In der Phase der Brunst ist das Rind paarungsbereit und kann in der sogenannten Hauptbrunst gedeckt bzw. künstlich besamt werden. Verläuft dies erfolgreich, so kommt nach etwa 9 Monaten ein Kalb zur Welt. Neugeborene Kälber wiegen etwa 35-40 kg.

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